Nur etwa 200 Meter von einem Kabelverzweiger (KVZ) in Riedheim entfernt wohnt Ortsvorsteher Bernd Brielmayer, der zur offiziellen Inbetriebnahme der auf Glasfaser basierenden Breitbandtechnik VDSL gekommen ist. „Ich habe bisher eine Leistung von vielleicht zwei bis 15 Mbit pro Sekunde im Internet und da kann ich wirklich kaum etwas herunterladen“, erzählt er. Außerdem gebe es in Riedheim viele Menschen, die im Homeoffice arbeiten – und für die sei die gegenwärtige Situation eine Katastrophe.
Eigentlich liegt Glasfaser schon seit 2004
Die in Friedrichshafen ansässige Teledata hat 117 000 Euro eigenwirtschaftlich erbracht, um den Teilort ans schnelle Internet anzuschließen. Deren Geschäftsführer Armin Walter erklärt: „Ab Juni/Juli dieses Jahres – es fehlt noch der Stromanschluss – gilt eine Bandbreite von 100 Mbit pro Sekunde, sodass dann endlich Daten problemlos übertragen werden können.“ Eigentlich liege Glasfaser schon seit 2004 in der Dorfstraße in Riedheim, aber seinerzeit habe die Teledata noch keine Privatkunden bedient, sodass man erst jetzt einen Abzweig zum KVZ gelegt habe.
Beim sogenannten Vectoring-Verfahren wird Glasfaser bis zu den grauen Kästen, den Kabelverzweigern, geführt. Von dort aus gelangt das Signal über die vorhandenen Kupferleitungen in die Häuser und Wohnungen. Je weiter man vom KVZ entfernt wohnt, desto schwächer ist das Signal.
Bürgermeister Georg Riedmann kommentiert: „Das ist ein Quantensprung für Riedheim und Bergheim.“ Er betont, dass von rund 3500 möglichen Internetanschlusspunkten in Markdorf und den Teilorten noch etwa 130 als sogenannte weiße Flecken mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde nicht ans schnelle Internet angeschlossen seien.