„Die Fotografie nutze ich um Realitäten, unserer Gegenwart festzuhalten, Dinge die gerne übersehen werden, in den Vordergrund zu rücken, Harmonie und auch Konflikte innerhalb der Natur aufzuzeigen sowie um euch zu inspirieren dieses schöne Hobby ebenfalls auszuüben...“ – so startet die Homepage von Reinhold Köfer, dem 73-jährigen Hobby-Fotografen, der in Riedheim lebt. Als SÜDKURIER-Leserreporter ist er in der Region unterwegs und fängt Motive aus unterschiedlichen Perspektiven ein, die regelmäßig in der Zeitung veröffentlicht werden.

Die Begeisterung für die Fotografie begann in den 1960er Jahren, als ein Freund eine Mittelformatkamera besaß, die sich Köfer damals nicht leisten konnte. „Aber ich war sofort fasziniert“, erinnert er sich. Schwerpunkte seiner Aktivitäten ist die Landschafts- und Reisefotografie sowie die Makro- und Architekturfotografie. „Ich bin einfach gerne in der Natur draußen. Mich interessiert das Kleine und wie man das Kleine im Detail groß herausbringen kann“, sagt Köfer. Dafür braucht es vor allem eines: Geduld. „Schwarzweiß-Fotografie nutze ich bei Motiven, bei denen ich meine, dass sie auf diese Art besser zur Geltung kommen“, so Köfer.

Mit diesen Kameras ist Reinhold Köfer unterwegs
Seine erste eigene analoge Spiegelreflexkamera war in den 1980er-Jahren eine Yashica FX-D Quarz mit Carl Zeiss Planar Objektiven, 2003 stellt er nach und nach auf digitales Equipment um. Mit Kameras der Marke Canon und mit einer Ausnahme mit Objektiven dieser Marke fotografiere ich seit 2012. Dies sind derzeit eine Vollformat-Spiegelreflex EOS Canon 5D sowie neuerdings auch die Vollformat-Systemkamera EOS RP.
Die Brennweite seiner Objektive reicht dabei von 10-500 mm. Gelegentlich nutzt er auch eine APS-C Spiegelreflex Canon 600D, da er mit ihr die Brennweite seiner Objektive durch den CROP-Faktor von 1,6 bis auf 800mm erweitern kann. Falls er doch mal nicht viel schleppen möchte, kommt auch immer mal wieder seine sehr lichtstarke Canon Power Shot G16 zum Einsatz, die er gerne für Makroaufnahmen nutzt, um mit ihr bis zu einem Zentimeter an die Motive herangehen zu können.

Dabei bezeichnet sich Reinhold Köfer nicht als Technograf. „Das Auge spielt die aller größte Rolle. Man braucht den richtigen Blick für die Perspektive“. Das Können hat er sich selbst angeeignet, mittlerweile könnte er Schulungen geben, doch das beschränkt er auf das private Umfeld. Allerdings brauche man ein gewisses technisches Wissen, um die Bilder bearbeiten zu können oder um animierte Filme zu erstellen, so Köfer. Er schätzt sein Archiv auf rund 130 000 Bilder, erst jüngst habe er wieder 150 GB gelöscht. Er schätzt, dass er im Schnitt zwischen 300 und 400 Bilder pro Tag macht. Vor der Corona-Pandemie war er im Gespräch mit dem Kunstverein Wasserburg über eine Ausstellung. Derzeit liegen die Pläne auf Eis.
Bodensee-Region als perfekte Kulisse
Die Bodensee-Region bietet für Reinhold Köfer die perfekte Kulisse. Er ist viel in seiner Geburtsstadt Lindau unterwegs. Der Pfänderrücken, Wasserburg, der Überlinger See und Langenargen gehören zu seinen Lieblingsplätzen. Aber auch der Illmensee oder der Federsee strahlen für Köfer eine ganz besondere Atmosphäre aus. Das perfekte Bild zeichnet sich laut Reinhold Köfer dadurch aus, dass man das Bild bereits fertig im Kopf hat, bevor man es fotografiert.

Den Bodensee zu fotografieren, werde nie langweilig, so der Hobby-Fotograf. „Der See als Motiv ist so vielfältig, da bräuchte ich mindestens zehn Leben, um alles zu fotografieren, was ich mir noch wünschen würde“, so der 73-Jährige. Seien es die Orte, Witterungen, Jahreszeiten, Topografie, Nachtaufnahmen, ob im Weitwinkel oder Telebereich – hier gibt es zig Möglichkeiten. Köfer hat eine Einladung von einem Hagnauer Fischer erhalten, ihn im Morgengrauen auf den See zu begleiten. Einziges Problem: Köfer ist kein Frühaufsteher, aber für dieses Erlebnis steht er gerne mal früher auf.

Anfang Mai 2021 hat der 73-Jährige vom Luftfahrtbundesamt die Zulassung seiner mit 243 Gramm ultraleichten DJI-Mini 2 Drohne erhalten. Somit kann er in freigegebenen Lufträumen bis maximal aus einer Höhe von 120 Metern auch hochauflösende Fotos oder 4K-Filme erstellen.

Viele seiner Bilder werden in unterschiedlichen Medien veröffentlicht, bei Facebook ist er mit seinem eigenen Profil auch durch Mitgliedschaften in einigen vor allem den Bodensee, das Allgäu und Baden Württemberg betreffenden Gruppen vertreten. „Hier bekomme ich immer sehr gute Resonanzen auf meine Bilder“, freut sich Köfer, wenn er anderen eine Freude mit seinen Aufnahmen machen kann. Als Google Maps Local Guide ist er bei Level 8 von 10 angekommen mit nahezu 19 Millionen Aufrufen.
Unterschiedliche Witterungen machen den Reiz aus
Die derzeitige Wetterlage ist für Reinhold Köfer als Fotografen sehr spannend. „Der blaue Himmel ist der Klassiker, aber nicht zielführend.“ Die unterschiedlichen Wetterstimmungen herauszuarbeiten, seien da eher eine Herausforderung.

Auch in Markdorf ist er gerne unterwegs. Das Städtchen biete mit seiner mittelalterlichen Struktur und dem Gehrenberg gute Motive. Jüngst musste auch der Garten seiner ältesten Tochter herhalten, da war Reinhold Köfer ganz in seinem Element. Gerne würde er einen Kalender veröffentlichen. Dann aber in Schwarz-Weiß.
