Seit 54 Jahren lebt Theresia Stotz hier, seit sie den Nachbarssohn, Landwirt Klaus, geheiratet hat. Den von ihrer Schwiegermutter übernommenen Garten hat sie ausgeweitet, teils neu gestaltet und einen zweiten angelegt. Neben diesem gackern 40 Hühner im großzügig eingezäunten Gelände. Sie freuen sich über Salat- und andere Grünreste, was sich auch auf die Qualität der Eier auswirkt – Nachhaltigkeit pur.
Theresia Stotz‘ Tipps für den Garten
In der Landwirtschaft aufgewachsen, ist sie von Kind an früh vertraut mit Gemüse und Blumen. Letztere mag sie besonders. Eine Stunde täglich arbeitet sie im Garten. „Meine Mutter war schon eine sehr gute Gärtnerin“, erinnert sie sich beispielsweise an Kamille, die sie als Achtjährige gezupft hat und die getrocknet als Tee oder Wundbad Malaisen geheilt und gelindert haben. Nun ist sie Vorbild für Enkel Bruno, dem sie auf dem Kürbisfeld hilft und Unkraut jätet.

Gartensteckbrief: Alles, was Sie über diesen Garten wissen müssen
- Größe: Die zwei Bauerngärten umfassen rund 300 Quadratmeter
- Pflanzen: Theresia Stotz' besondere Liebe gehört den Rosen und Bartnelken. Letztere blüht als Zwischenblume von Frühling bis Sommer und ist auch in der Vase sehr haltbar.
- Tiere: Kater Eugen, 13 Jahre, und Kätzin Paula, zwei Jahre.
- Besonderheit: Ein Nutz- und Ziergarten, der eine Familie das ganze Jahr ernährt.
- Was ich mag: Besonders die Blumen und ich freue mich, wenn die Saat perfekt aufgeht.
- Was ich nicht mag: Unkraut und das ständige Schauen nach Ungeziefer wie Schnecken, Weiße Fliege, Läuse...
- Lieblingsort: Der Balkon beim gemeinsamen Essen.
- Lieblingszeit: Unterschiedlich, mal morgens, mal abends.
- Liebstes Accessoire: Der Bewässerungsregner. Damit wird die Feuchtigkeit langsam aufgebaut.
- Teuerste Anschaffung: Eine Motor-Fräse, ein Geschenk meines Mannes.
- Anzahl der Pflanzen: Rund 100 Gemüse, Kräuter, Salate, Beeren und Blumen.

Der Garten ernährt fünf Familienmitglieder und die Saisonarbeiter. Hier gedeiht alles: Zwiebeln, Möhren, Rettich, Rote Rüben, Rosenkohl, Kraut, Zitronengras, aus dem Theresia Stotz Tee brüht, Salat- und Essiggurken, Kohlrabi, Mangold, Spinat, Küchenkräuter, Tomaten, Beeren, Blumen. Schon jetzt freut sie sich auf Aprikosen und Pflaumen und die Nüsse von zwei riesigen Walnussbäumen.
Zwei große Gefriertruhen bieten Platz für den Wintervorrat
Sie sind Selbstversorger; zwei große Gefriertruhen bieten Platz für den Wintervorrat. Weiteres wird eingeweckt, fertig Gekochtes/Gegartes in Schraubgläsern haltbar gemacht. Theresia Stotz kauft nur Butter, Quark und Mehl, denn natürlich backt sie ihr Brot selbst; im Elektro-Ofen auf Schamottstein, den sie eine halbe Stunde vorheizt, damit das Brot außen knusprig, innen feucht gelingt. Darauf schmeckt besonders der Honig – selbstverständlich von den eigenen Bienen. Zwischen Gemüse und Salat blühen Papageienblumen, Tagetes, Rosen. Hagel fürchtet sie, mit dem Klimawandel lebt sie: „Es ist viel trockener als früher und der Wind tut ein Übriges.“

Beim Werkeln im Garten streichen ihr Schmusekater Eugen und Kätzin Paula um die Füße. Sie begleiten sie hinauf zum überdachten Balkon, von dem aus sie einen Blick über ihren wunderbaren Garten hat.

Was Sie wissen müssen über... Buchs
Buchs ist im Bauerngarten als Abtrennung fast zwingend. Er sollte einmal im Jahr geschnitten werden, sonst geraten alle Hecken aus der Form. Ab Juli sollte man ihn wegen der Sonneneinwirkung nicht mehr schneiden, sonst verbrennt er und wird braun. Alternativ kann man eine längere Periode bedeckten Himmels oder Regenwetter abwarten, wenn man den Zeitpunkt verpasst hat.
Der immergrüne Strauch gedeiht im Halbschatten und in der Sonne, wird je nach Sorte zwischen 50 Zentimeter und sechs Meter hoch und kann über 500 Jahre alt werden. Seine Blüten sind unauffällig, alle Pflanzenteile giftig. Einheimische Arten überstehen die Winter.
Wegen des in den vergangenen Jahren präsenten Buchsbaumzünslers und eines Pilzes empfehlen Experten den „Buxus microphylla“, insbesondere die Sorten „Faulkner“ und „Herrenhausen“; sie sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Alternativen sind auch die Buxusblättrige Berberitze „Nana“, die hochgiftige Europäische Eibe (Renkes Kleiner Grüner), die Immergüne Heckenkirsche „Maigrün“, die Japanische Stechpalme, der Spindelstrauch „Green Rocket“, die Stechpalme „Heckenzwerg“ oder der Zwergliguster „Lodense“.