Weltreise mit langer Ansage: Mit rund zwei Jahren Verspätung kamen Julia Deutelmoser und ihr Mann Dominik Anfang Februar dieses Jahres in New York an. Nicht die Fluglinie, sondern Corona hatte den beiden zunächst einen Strich durch ihre Reisepläne gemacht, denn die Weltreise und Auszeit war bereits vor der Pandemie geplant.

Planung der Route dauert etwa ein halbes Jahr

„Ungefähr 80 Prozent der ersten Planung von vor Corona konnte ich aber übernehmen“, beschreibt Deutelmoser die erneuten Vorbereitungen. „Ich habe allerdings die Unterkünfte und Ausflüge sehr viel kurzfristiger gebucht, also erst ungefähr drei Wochen vor der Abreise, falls sich wegen Corona nochmal kurzfristig etwas geändert hätte.“

Kontrastprogramm zum heimischen Winter: türkisfarbenes Wasser auf Bora Bora in der Südsee.
Kontrastprogramm zum heimischen Winter: türkisfarbenes Wasser auf Bora Bora in der Südsee. | Bild: Deutelmoser

Ungefähr ein halbes Jahr Planung war für die Route nötig. „Wir wollten die Tour ganz bewusst im Voraus planen, weil vor allem ich mich nicht vor Ort ständig mit Hotels und dem Buchen von Ausflügen beschäftigen wollte. Außerdem war es zur Coronazeit auch nicht empfehlenswert, einfach wild loszureisen.“

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Selbstständigkeit und Sabbatical machen Auszeit möglich

Von Zürich ging es nach New York, von dort nach Costa Rica, Panama, Argentinien, Kalifornien, die Nationalparks im Südwesten der USA, Hawaii, in die Südsee, nach Singapur und dann nach dreieinhalb Monaten wieder nach Hause. „Ich konnte entscheiden, eine Auszeit zu nehmen, weil es mein eigenes Reisebüro ist. Aber das ging nur, weil ich tolle Mitarbeiter habe, auf die ich mich verlassen kann“, sagt Deutelmoser. „Mein Mann konnte in seiner Firma einige Monate ein Sabbatical nehmen.“

Majestätisch: die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien.
Majestätisch: die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. | Bild: Deutelmoser

Beeindruckende Vielfalt der Erde

Bei der Frage nach den persönlichen Höhepunkten kommt Deutelmoser ins Grübeln. „Das kann ich wirklich nicht sagen, denn eigentlich waren die kompletten dreieinhalb Monate ein großes Highlight“, sagt sie und strahlt. „Tatsächlich hat mich vor allem wieder die unglaubliche Vielfalt der Erde beeindruckt. Nehmen Sie einfach nur mal Argentinien: Im Norden war es heiß und wir besuchten die großen Salzwüsten und dann wanderten wir im Süden auf einem Gletscher. Da gab es nur Eis und es war kalt“, erzählt sie. „Argentinien muss man meiner Meinung nach mal gesehen haben. Ich kenne kein anderes Land, das so unterschiedlich ist“, schwärmt die Reiseexpertin.

Eistrekking am Perito-Moreno-Gletscher in Argentinien.
Eistrekking am Perito-Moreno-Gletscher in Argentinien. | Bild: Deutelmoser

Überrascht sei sie auch gewesen von der wirtschaftlichen Situation der Menschen vor Ort. „Ich hatte mir ehrlich gesagt vorgestellt, dass es den Menschen erkennbar schlechter geht. Das konnte ich allerdings nicht spüren“, sagt sie. „Die Leute waren immer freundlich und ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, dass wir irgendwo ‚abgezockt‘ wurden. Ich hätte das erwartet und bis zu einem gewissen Grad auch verstanden, nachdem die Leute zwei Jahre kein Geld verdienen konnten.“

Heiße und trockene Wüsten im Norden Argentiniens.
Heiße und trockene Wüsten im Norden Argentiniens. | Bild: Deutelmoser

Begeistert ist Julia Deutelmoser vom Panamakanal. „Ich war sehr beeindruckt zu sehen, wie die riesigen Schiffe durch die künstliche Wasserstraße geschleust werden. Das ist wirklich eine technische Meisterleistung.“ Aber auch ohne Kanal sei das Land ein Geheimtipp.

Beeindruckendes Meisterwerk der Technik: der Panamakanal.
Beeindruckendes Meisterwerk der Technik: der Panamakanal. | Bild: Deutelmoser

Unterschiedliche Phänomene des Vulkanismus haben die beiden Reisenden auf Hawaii und in Costa Rica erlebt: „Bei einer Vulkantour auf Big Island auf Hawaii vibrierte der Boden unter uns, an vielen Stellen stieg heiße Luft aus kleinen Felsspalten und in Costa Rica badeten wir in Thermalquellen, da spürt man die ganze Kraft.“

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Wunderbare Tierbeobachtungen

Fasziniert war die Reisebüro-Inhaberin auch von der Tierwelt. „Ich liebe Tierbeobachtungen. Safaritouren sind für mich persönlich die schönste Art der Reise“, erklärt sie.

Bunte Fischwelt auf dem Archipel Bora Bora in der Südsee.
Bunte Fischwelt auf dem Archipel Bora Bora in der Südsee. | Bild: Deutelmoser

Auf Hawaii konnten sie Wale beobachten. „Eineinhalb Stunden spielte eine Walmutter mit ihrem Baby. Die beiden sprangen die ganze Zeit neben unserem Schiff aus dem Wasser, tauchten ein, sprangen erneut. Das war sehr berührend. Selbst unsere Reiseleiterin hatte das in dieser Art noch nicht erlebt.“ Und in der Südsee konnten sie mit Rochen und kleinen Haien schnorcheln. „Das waren für mich tatsächlich unfassbar schöne Erlebnisse.“

Julia Deutelmoser schnorchelt mit einem Rochen in der Südsee.
Julia Deutelmoser schnorchelt mit einem Rochen in der Südsee. | Bild: Deutelmoser

Tipps: Frühzeitig planen und bald buchen

Wer nun gerne wieder auf Tour gehen möchte, müsse beachten, dass die Nachfrage aktuell wieder steige, sagt Deutelmoser. „Wir erleben im Moment eine extreme Nachfrage und leider steigen auch gerade die Preise sehr schnell. Angebote sind häufig am nächsten Tag bereits teurer als am Vortag. Daher empfehle ich jedem, die Tour frühzeitig zu planen und schnell zu buchen.“ Wichtig sei es außerdem, die Einreiseregelungen und die Vorort-Regeln der jeweiligen Reiseländer bezüglich Corona zu prüfen.