Viel Lob gab es in den vergangenen Tagen für die Entscheidung der Verwaltung, den Neujahrsempfang von der Stadthalle in das frisch sanierte Bildungszentrum zu verlegen. Hell, freundlich, modern: Die weit überwiegende Zahl der Befragten am Samstag fanden den neuen Ort und das neue Konzept gut. Doch es gibt auch Kritik und Skepsis: Kritik aus den Reihen der Musiker, Skepsis seitens der Vereinsvertreter wegen der ausgelagerten Ehrungen.

„Die Akustik in der Mensa war nicht so toll“, gibt etwa Reiner Hobe, der Dirigent der Stadtkapelle, zu bedenken. Wirklich verbessern lasse sich das nicht, denn es läge am Ausbau des Raumes. Die Akustik sei in der Stadthalle deutlich besser. Andererseits sei ein Neujahrsempfang ja auch nicht in erster Linie eine musikalische Veranstaltung und die Musikstücke lediglich die Umrahmung des Festaktes, zeigt Hobe auch Verständnis.

Für künftige Empfänge müsse man sich dennoch etwas überlegen, sagt Stadtkapellen-Vorsitzende Brigitte Waldenmaier. Eventuell wäre es sinnvoll, wenn die Musiker in kleineren Ensembles aufträten. Was die Ehrungen anbelange, sei sie noch skeptisch, ob der Abend auch angenommen werde. Andererseits sehe sie die auch die Chance, auf diese Weise die Leistungen der Geehrten wirklich prominent zu präsentieren. Das Ambiente in der Mensa habe ihnen jedenfalls gefallen, sagen Waldenmaier und Hobe.

Vom neuen Profil überzeugt ist Musikschulleiter Gerhard Eberl. Der Verzicht auf die Ehrungen gäbe den zu ehrenden Mitbürgern die Möglichkeit, bei dem eigenen Ehrungsabend im Frühjahr dann auch angemessen gewürdigt zu werden. Die Ehrungen der vergangenen Jahre seien stets unter Zeitdruck verlaufen und dennoch zu umfangreich für den Empfang gewesen. „Wir versprechen uns viel von dem neuen Format und ich persönlich finde es toll, dass darüber nachgedacht wurde, Dinge zu optimieren“, sagt Eberl. Auch er verweist jedoch auf die nicht optimale Akustik. Dies habe er auch bei den Reden so empfunden.

„Durchweg positiv“, urteilt Regina Holzhofer, ab dem 1. März als Nachfolgerin von Klaus Schiele die neue Hauptamtsleiterin, über ihren ersten Markdorfer Neujahrsempfang: „Ich habe mich rundum wohlgefühlt und hinterher auch nette Gespräche geführt.“

Für Irene Holstein, Vorsitzende der Freien Wähler, haben die immerhin rund 400 Besucher gezeigt, dass der Empfang auch ohne die Ehrungen angenommen werde. Auch wenn sie selbst viele schöne Erinnerungen an die Stadthalle habe, sei das BZM doch „sehr frisch“ gewesen. Sie persönlich würde sich aber freuen, würde die Stadthalle auch weiterhin intensiv für Veranstaltungen genutzt werden.