Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das Stuttgarter Stadtentwicklungs-Büro Reschl mit der nächsten Phase zur Entwicklung des Klosteröschles beauftragt. Auf dem 3,5 Hektar großen Areal im Süden von Bergheim soll ein Quartier für Familien, Alleinstehende und Senioren wachsen. Die Leitlinien dafür bestimmt die Stadt Markdorf.

Ausgerichtet an sozialen, aber auch an ökologischen Kriterien, wurde bereits festgelegt, das nicht etwa Einfamilienhäuser entstehen sollen, sondern Gebäude für mehrere Familien – allerdings mit höchstens 3,5 Stockwerken. Weiterhin legte die Stadt fest, dass sich im neuen Quartier unterschiedliche Menschen ansiedeln sollen. Das Spektrum reicht von jungen Familien über Senioren bis hin zu Alleinstehenden. Am Südrand des Areals sollen sich Handwerksbetriebe ansiedeln. Gedacht ist außerdem an Nahversorgung – etwa durch einen Bäcker oder einen Dorfladen. Vorgesehen sind Begegnungsflächen für die Bewohner. Und nicht zuletzt gilt der Wunsch: Der dort entstehende Wohnraum soll bezahlbar sein.
Am Ende entscheidet ein Preisgericht
Die Aufgabe der Stuttgarter Stadtentwickler wird nun sein, einen Wettbewerb auszuschreiben, über den schließlich ein mit der Stadt gebildetes Preisgericht entscheidet. Dies wird in Abstimmung mit der Architekturkammer Baden-Württemberg geschehen. Am Ende dieser Verfahrens-Phase steht dann die Jurysitzung mit anschließender Präsentation der prämierten Arbeiten – außerdem eine Informationsveranstaltung für die Markdorfer Bürgerinnen und Bürger.
Jacqueline Leyers, Sachbearbeiterin im Städtischen Bauamt, die das Klosteröschle-Projekt koordiniert, verwies ausdrücklich auf die Rolle der Bürger im gesamten Verfahren, als sie das weitere Vorgehen in der nun beginnenden Wettbewerbsphase erläuterte. Hatte doch nach dem Abstecken der städtebaulichen Ziele, nach der Diskussion der Entwicklungsabsichten ein Bürgerdialog stattgefunden, bei dem über Architektur, über Nutzung, Nachbarschaft, über Verkehr und Infrastruktur, aber auch über Klima und Ökologie im Klosteröschle-Areal gesprochen worden ist. „Da hat es viele interessante Vorschläge gegeben“, erinnerte Leyers. Einiges werde im weiteren Planungsverfahren seine Berücksichtigung finden. Festgeschrieben sei schon jetzt, so Leyers weiter, „dass klimaneutrale Baustoffe verwendet werden sollen, dass regenerative Energie zum Zuge kommt – und dass auf mögliche Synergien mit dem nahen Campingplatz geachtet wird“.

Keine Blanko-Vollmacht
Christiane Oßwald aus der Umweltgruppe zeigte sich sehr zufrieden mit der bisherigen Arbeit des Büro Reschl. Die Stadtentwickler haben die Stadt bei der Grundlagenanalyse und beim Verwaltungsworkshop der Phase A begleitet. „Wir müssen aber unsere Mitwirkungsmöglichkeiten im Auge behalten“, forderte Arnold Holstein, Mitglied der Freie-Wähler-Fraktion im Gemeinderat, „die Planer bekommen von uns keine Blanko-Freigabe. Dabei bezog sich Holstein vor allem auf die Bereiche Verkehr und Energie. Bürgermeister Georg Riedmann merkte an: „Wir gehen davon aus, dass in dem Areal drei oder vier Investoren zum Zuge kommen werden.“