Es ist heiß, es ist trocken, die Waldbrandgefahr ist hoch: Die Stadtverwaltung Markdorf hatte vor wenigen Tagen erst das Grillen und offenes Feuer bei der Grillhütte am Gehrenberg, beim Wanderparkplatz Schweppenen gelegen, durch mehrfachen Aushang verboten.

Das aktuelle Verbot der Stadtverwaltung Markdorf ist an mehreren Stellen im Bereich der Grillhütte Schweppenen befestigt.
Das aktuelle Verbot der Stadtverwaltung Markdorf ist an mehreren Stellen im Bereich der Grillhütte Schweppenen befestigt. | Bild: Ganter, Toni

Check am Sonntagmorgen, 24. Juli gegen 9 Uhr bei der Grillhütte Schweppenen. Sowohl die größere Feuerstelle als auch die kleinere direkt nebenan sehen benutzt aus. Zwischen weißer Asche liegen schwarze Kohlestücke. In der Grillhütte steht ein Sammelsurium von leeren Glasflaschen und Bechern auf den beiden Tischen, Plastikverpackungen von Knabbereien sowie Zigarettenschachteln liegen verstreut umher – der Rest vom Fest.

Die Reste vom Fest: Leere Flaschen und Verpackungsmaterial von Knabberzeug, Becher und Zigarettenschachteln sind nicht weggeräumt. Szene ...
Die Reste vom Fest: Leere Flaschen und Verpackungsmaterial von Knabberzeug, Becher und Zigarettenschachteln sind nicht weggeräumt. Szene vom Sonntag, 24. Juli gegen 9 Uhr. | Bild: Ganter, Toni
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Ähnliche Situation am Montagmorgen zur gleichen Uhrzeit. Die größere der beiden Feuerstellen an der Grillhütte wurde allem Anschein nach erneut benutzt. Leichter Brandgeruch strömt in die Nase.

Aber es gibt einen Unterschied zum Vortag: Es wurde aufgeräumt – jedoch nicht von den Nutzern, wie sich während eines Telefonats mit dem städtischen Forstmitarbeiter Bernhard Brutsch herausstellt: „Wir sind heute früh los und haben Müll eingesammelt und weggeräumt.“

Die große Feuerstelle bei der Grillhütte Schweppenen am Montag, 25. Juli gegen 9 Uhr. Es ist noch leichter Brandgeruch wahrnehmbar. ...
Die große Feuerstelle bei der Grillhütte Schweppenen am Montag, 25. Juli gegen 9 Uhr. Es ist noch leichter Brandgeruch wahrnehmbar. Absperrbänder verdeutlichen, dass wegen Waldbrandgefahr nicht gegrillt werden darf. Unterhalb der Bäume im Hintergrund ist der Wanderparkplatz. | Bild: Ganter, Toni

Dieses Mal habe der Abfall einen 40-Liter-Müllsack gefüllt, erzählt Brutsch. Das ist nach seinen jahrelangen Erfahrungen eher ungewöhnlich. „Nach anderen Wochenenden hat‘s bei der Grillhütte schon ganz anders ausgesehen, da waren dann acht bis zwölf Müllsäcke voll“, berichtet Brutsch von den unliebsamen Arbeiten, die er und Kollege Peter Ummenhofer immer wieder zusätzlich zum klassischen Berufstalltag erledigen.

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob sich die Lage aufgrund von Niederschlägen entspannt.“
Jörn Burger, Stadtförster

Die jüngsten Nieselschauer am späten Montagabend/Dienstagmorgen haben keine bis wenig Wirkung gezeitigt. Markdorfs Stadtförster Jörn Burger berichtet auf Anfrage: „Der Waldboden ist immer noch trocken. Eine latente Waldbrandgefahr besteht nach wie vor. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob sich die Lage aufgrund von Niederschlägen entspannt.“

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Müllaufkommen wird größer

Apropos Partys und Müll. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs sind ebenfalls regelmäßig unterwegs, um an beliebten Treffpunkten Abfall wegzuräumen, der nicht in bereitstehenden Behältern entsorgt wurde. „Da gibt es mehrere Stellen, wo sich die Leute gerne treffen. Es gibt Phasen und Tage, da liegt mancherorts deutlich mehr herum, ein anderes Mal ist alles ordentlich verlassen worden“, erzählt Matthias Brutsch. Brennpunkte könne er nicht pauschal benennen, sagt der stellvertretende Leiter des städtischen Bauhofs.

Mit anderen Worten: Es kommt immer darauf an, welchen Schlages die jeweiligen Partyfreunde sind. Allerdings ergänzt Matthias Brutsch: „Über die Jahre ist das Müllaufkommen insgesamt schon größer geworden, obwohl so viel von Recycling und Nachhaltigkeit geredet wird.“

Blick auf die westliche Feuerstelle direkt neben dem Wanderparkplatz Schweppenen. Asche, Kohlestücke und Grillschalen aus Alu. ...
Blick auf die westliche Feuerstelle direkt neben dem Wanderparkplatz Schweppenen. Asche, Kohlestücke und Grillschalen aus Alu. Fotografiert am Sonntag, 24. Juli gegen 9 Uhr. | Bild: Ganter, Toni

Übrigens kontrolliert die Polizei das Einhalten von Grillverboten im Regelfall nicht. „Das fällt nicht in den originären Aufgabenbereich der Polizei. Sollte es jedoch Hinweise aus der Bevölkerung geben, gehen wir der Sache natürlich nach“, sagt Oliver Weißflog, Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg.