Und auf der Karte der Netzabdeckung erscheinen solche Gebiete mit langsamen Internetzugängen dann als weiße Flecken. Für schnellere und zuverlässigere Verbindungen möchte die Bundesregierung sorgen. Sie fördert deshalb den flächendeckenden Ausbau des Gigabit- beziehungsweise des Glasfasernetz – das übrigens schon seit Jahren.

Im Bodenseekreis haben sich zehn von insgesamt 23 Gemeinden, darunter auch Markdorf als größte der zehn Kommunen, sowie der Kreis selbst zum Zweckverband Breitband Bodenseekreis zusammengeschlossen. Und Bernhard Schultes, dessen Geschäftsführer, hat bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstagabend die weiteren Pläne des Verbands vorgestellt. Er erläuterte den finanziellen Rahmen. Die aktuelle Unterversorgung auf Markdorfer Gemarkung aufzuheben, koste etwa 5,5 Millionen Euro. Dank der Zuschüsse von Bund und Land beschränke sich der Eigenanteil der Kommune auf zehn Prozent dieser Summe, 550 000 Euro, die mit einem KfW-Darlehen im Laufe von 30 Jahren zu tilgen sind. Der hundertprozentige Ausbau im gesamten Stadtgebiet läge bei 25 Millionen Euro.

Auch die grauen Flecken sollen geschlossen werden

Vorerst werden nur die weißen Flecken geschlossen, danach dann die grauen Flecken. Das sind die Bereiche, in denen die Internetgeschwindigkeit zwischen 30 Megabit pro Sekunden und einem Gigabit liegt. Die Bauarbeiten erfolgen im Tiefbau beziehungsweise mit einem sogenannten Kabelpflug. Sie beginnen im Januar 2023 und dauern bis Dezember 2024. Wobei die nötige Infrastruktur schon jetzt bei sämtlichen Tiefbauarbeiten verlegt wird. Der Zweckverband Breitband Bodenseekreis arbeitet nach dem Wirtschaftlichkeitslücken-Modell. Das heißt, er arbeitet mit einem Telekommunikationsunternehmen zusammen. Noch aber, so erklärte Bernhard Schultes, stehe der künftige Kooperationspartner nicht fest.

CDU-Fraktionschefin kritisiert Zeitrahmen

Wenig erfreut über den Zeitrahmen zeigte sich Kerstin Mock, Fraktionschefin der CDU. Versöhnlicher stimmte sie aber, dass auf die Bürger kaum Kosten zukommen. Denn das Glasfaserkabel wird bis zur Hauswand verlegt, nicht nur bis zum Bordstein, wie das frühere Modelle vorgesehen haben. Den Planungen stimmten die Räte dann ebenso geschlossen zu wie der Beteiligung der gemeinsamen Kommunalanstalt Komm.Pakt.Net an der neu gegründeten OEW Breitband GmbH. Deren erklärtes Ziel ist es, den Ausbau der grauen Flecken voranzubringen.

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