Zwischen der Jakob-Gretser-Grundschule und dem Wohngebiet um die Waldhornstraße liegt mit dem Stadtpark eine grüne Oase nicht weit von der Innenstadt entfernt. Ein alter Baumbestand und die Nähe zur Mauritiuskapelle macht ihn zu einem erholsamen Ort. Der Park ist Ausgangspunkt der Wanderwege rund um Markdorf und Platz der jährlichen Ferienspiele des städtischen Jugendreferates.

Pläne gibt es schon seit einigen Jahren

Die gegenüberliegende Grundschule wird derzeit umgebaut und erweitert, auf dem Schulgelände wird eine neue Turnhalle gebaut. Im Zuge dieser Arbeiten sollte auch der Stadtpark von der Umgestaltung profitieren und das Areal rund um den Stadtweiher aufgewertet werden. Erste Pläne stammen aus dem Jahr 2019, im März 2022 rief die Stadtverwaltung die Bürger auf, Anregungen und Ideen einzubringen. Ziel der Umfrage war es, Nutzungsmöglichkeiten für den Stadtpark aufzuzeigen. Doch um den Stadtpark ist es in den wenigen Monaten ruhig geworden, der Fokus liegt derzeit auf der Innenstadt.

Die Stadtgärtnerei kümmert sich um die Bepflanzung der Grünanlage, hier eine Kräuterschnecke.
Die Stadtgärtnerei kümmert sich um die Bepflanzung der Grünanlage, hier eine Kräuterschnecke. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Vom Bewegungsparcours bis zum Wasserzugang

Der SÜDKURIER hat bei Jacqueline Leyers vom Stadtbauamt nachgefragt, wie der aktuelle Stand ist. „Aufgrund der derzeitigen Haushaltssituation wurde die Aufwertung des Stadtparks zurückgestellt“, sagt Leyers. Bei der Umfrage vor einem Jahr konnten die Bürger Ideen per E-Mail einreichen oder auf digitalem Weg vorgegebene Antwortmöglichkeiten ankreuzen.

Darunter waren Vorschläge wie Kunst-Raum, Bücherkiste, Kräutergarten, Bewegungsparcours/Sportstationen, Bereich für Gymnastik oder Yoga, Slackline, Netz für Federballspiele, Kneippbecken und Zugang zum Wasser. „Es waren tolle Rückmeldungen dabei“, so Leyers, die sich an dieser Stelle für die Beteiligung bedanken möchte. Hier zählt sie als Ideen Blumenwiese, Hängematten und Schaukeln sowie Unterstand bei Regen auf.

Im Stadtpark liegt der Stadtweiher. Ein Wunsch der Bürger: Zugang zum Wasser.
Im Stadtpark liegt der Stadtweiher. Ein Wunsch der Bürger: Zugang zum Wasser. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Desolate Haushaltslage lässt Umsetzung nicht zu

Die Ergebnisse der Umfrage sollten im Gemeinderat präsentiert werden, doch die schwierige finanzielle Haushaltslage hat das Projekt in den Hintergrund rücken lassen. „Die Ideen gehen nicht verloren und wir werden sie vorstellen, wenn die Zeit dafür gekommen ist“, sagt Jacqueline Leyers.

Wann dies der Fall sein wird, könne sie schwer einschätzen. Sie rechnet nicht vor 2025 mit einer Umsetzung. Leyers ist noch auf der Suche nach Fördermöglichkeiten, das derzeit laufende Bundesförderprogramm für die Aufwertung der Innenstadt, bei dem Markdorf 1,5 Millionen Euro erhält, konnte nicht auf den Stadtpark ausgeweitet werden.

Drei Themenbereiche sollen den Park prägen

„Der Stadtpark hat ja jetzt schon sehr viel Schönes sowie Aufenthalts- und Erholungsqualität zu bieten. Aber wir sehen da Potenzial, das es herauszuarbeiten gilt“, so die Mitarbeiterin des Stadtbauamtes. Drei Themenbereiche sollen den Park prägen: Erholung, Spiel und Sport. Die Umfrage habe eine gute Basis geschaffen, in welche Richtung die Aufwertung gehen können.

„Noch fehlt es an Angeboten für alle Generationen“, sagt Leyers. Morgens wird der Park oft von Müttern genutzt, die mit dem Kinderwagen spazieren gehen, Gruppen treffen sich auf der Wiese zum gemeinsamen Sport. Von Kindern wird der Bolzplatz genutzt, die Jugendlichen wünschten sich beim Stadtpark einen Treffpunkt.

Der Bolzplatz im Stadtpark wird rege genutzt. In den ersten zwei Augustwochen finden hier die Ferienspiele des städtischen ...
Der Bolzplatz im Stadtpark wird rege genutzt. In den ersten zwei Augustwochen finden hier die Ferienspiele des städtischen Jugendreferates statt. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Bei dem Treffpunkt für die Jugendlichen hat sich in jüngster Zeit etwa getan, wie Jacqueline Leyers berichtet. Es wurden Bänke aufgestellt, nun soll dieser Bereich noch von den Jugendlichen selbst in einer gemeinsamen kreativen Aktion entsprechend gestaltet werden. Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Die Fontäne im Stadtweiher wurde repariert und soll bald wieder sprudeln.

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