Bereits vor der ab kommendem Montag geltenden Maskenpflicht wurde das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Ärztehaus dringend erbeten. „Wir können dazu ja niemanden zwingen“, erklärte nun Helmut Maunz, „auch wenn das Tragen solcher Masken aus unserer Sicht überaus sinnvoll ist“. Zum Eigen- wie auch zum Fremdschutz vor Covid-19-Viren hält der Apotheker das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für dringend geboten. Maunz ist Gründer und Koordinator des Gebäudes für die medizinische Grundversorgung.

Patienten warten häufig in den Fluren

Warum er das Schild mit der Bitte, im Ärztehaus einen Mundschutz anzulegen, aufgehängt hat, erläutert er mithilfe des Posts einer jungen Mutter auf Facebook. Die machte sich Sorgen um das Wohlergehen ihres Kleinkinds. Denn das hatte sie beim Besuch der Kinderarztpraxis im Kinderwagen an Schniefenden und Hustenden vorbeischieben müssen. An offensichtlich Erkälteten, die wegen der Ansteckungsgefahr nicht ins Wartezimmer einer anderen Praxis durften. Stattdessen sollten sie draußen auf dem Gang warten. Dort, wo ihnen indes auch andere begegneten. Wie die Frau, die die Situation gepostet hat.

Engpass: Im Eingangsbereich des Ärztehauses begegnen sich die Patienten der verschiedenen Praxen.
Engpass: Im Eingangsbereich des Ärztehauses begegnen sich die Patienten der verschiedenen Praxen. | Bild: Jörg Büsche

„Wir haben da einen neuralgischen Punkt“, erläuterte Maunz. Im Erdgeschoss treffen Haupteingang, Ausgang der Apotheke, Fahrstuhl und eine Praxistür auf engem Raum zusammen. „Das können wir nicht sehenden Auges zu einem Infektions-Hotspot machen“, betont der Apotheker. Deshalb habe er die dringliche Bitte, Mundschutz anzulegen, formuliert. „Ein Schal reicht ja auch schon.“ In keinem Falle dürfe der Eindruck entstehen, „wir wollen unsere Mundschutzmasken verkaufen“. Die seien immerhin in hinreichender Zahl vorhanden, „daran verdienen wollen wir aber nicht“, so Maunz.

Ausgestattet mit Mundschutz und Visier bedient Apothekerin Vera Stohr die Kunden der Bären-Apotheke.
Ausgestattet mit Mundschutz und Visier bedient Apothekerin Vera Stohr die Kunden der Bären-Apotheke. | Bild: Jörg Büsche

Die Schal-Variante hält auch Zahnärztin Dr. Eva-Maria Eckstein für „besser als gar keinen Schutz“. Auch sie hat Hygienehinweise und Abstandsregeln neben ihrer Praxistür aufgehängt. „Mit der Maske schützt man sich und andere“, erklärt die Zahnärztin, die in der Corona-Krise ihren Praxisbetrieb reduziert hat.

Ärzte unterstützen Masken-Empfehlung in Geschäften und im Ärztehaus

Der dringenden Masken-Empfehlung seiner Kollegin schließt sich auch Internist Dr. Burkhard Hole an. „Draußen muss man die Masken ja nicht unbedingt tragen, aber in Geschäften oder hier bei uns im Ärztehaus sind sie aus meiner Sicht wirklich sehr sinnvoll.“ Der Mediziner warnt aber davor, die Abstandsregeln zu vernachlässigen. Jene anderthalb Meter, die allgemein empfohlen werden, seien unabdingbar.

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„Die Leute sind sensibilisiert“

Solche Resonanz hat Apotheker Maunz im gesamten Haus bekommen. Und ihn freue, wenn sich die in den Fluren vor den Praxisräumen Wartenden gegenseitig auf den Mundschutz aufmerksam machen. „Die Leute sind sensibilisiert“, sagt Maunz, „auch wenn der Mundschutz keine Pflicht ist“.

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In den sozialen Medien war übrigens am vergangenen Wochenende rasch von Vorschrift die Rede – davon, dass das Ärztehaus in der Bahnhofstraße nur noch betreten dürfe, wer einen Mundschutz trägt. Da hatte die Landesregierung die Maskenpflicht noch nicht beschlossen.

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