Noch läuft es für Reinhold Malassa, der auf dem Fahrerstand auf dem Gelände des Mini Car Club Markdorf steht und sein Rennauto über die Strecke steuert, nicht ganz optimal. Das Auto schießt immer wieder über die Bahn hinaus. „Ich bin aber auch kein Profi, sondern fahre nur gelegentlich, weil es mir Spaß macht“, sagt Malassa, der seit vielen Jahren im Vorstand des Auto- und Mobilclub Gehrenberg (AuMSC) tätig ist. Das Fahrzeug hat er von den Mitgliedern geschenkt bekommen.

Reinhold Malassa setzt sein Rennauto vorsichtig zurück auf die Strecke.
Reinhold Malassa setzt sein Rennauto vorsichtig zurück auf die Strecke. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Strecke muss für den Sommer gerichtet werden

Noch ist die Strecke aber noch nicht zu 100 Prozent fahrtauglich. Ein erster Arbeitseinsatz liegt bereits hinter den Mitgliedern, weitere stehen noch bevor, bis der Kunstrasen nach dem feuchten Frühling wieder in Form ist. „Da müssen wir nochmal mit der Walze rüber“, so Hubert Stett, Vorsitzender des AuMSC, zu dem der Mini Car Club (MCC) als Untergruppe gehört. Alexander Möller, einer der drei MMC-Vorsitzenden, ergänzt: „Zum Saisonstart steht bei uns immer die klassische Gartenarbeit auf dem Programm.“ Der Teppich hat Moos angesetzt, Unkraut muss gejätet werden. Pflege ist wichtig, damit es auf der Strecke rund läuft.

Die Strecke aus Kunstrasen ist rund 350 Meter lang. Noch fährt es sich nicht perfekt, einzelne Abschnitte müssen noch ausgebessert werden.
Die Strecke aus Kunstrasen ist rund 350 Meter lang. Noch fährt es sich nicht perfekt, einzelne Abschnitte müssen noch ausgebessert werden. | Bild: Nosswitz, Stefanie

In den Wintermonaten ist es ruhig auf dem Gelände, jetzt freuen sich die Mitglieder mit ihren ferngesteuerten Modellautos wieder ihre Runden zu drehen. Alexander Möller aus Markdorf ist seit vielen Jahren begeisterter Fahrer. „Ich bin schon als Kind mit ferngesteuerten Autos gefahren und habe das dann als Erwachsener wiederentdeckt“, sagt Möller, der verschiedene Modelle fährt.

Alexander Möller ist einer der drei Vorsitzenden des Clubs und seit vielen Jahren begeisterter Fahrer von ferngesteuerten Autos.
Alexander Möller ist einer der drei Vorsitzenden des Clubs und seit vielen Jahren begeisterter Fahrer von ferngesteuerten Autos. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Egon Pitters aus Friedrichshafen lebt hier sein Hobby aus. Er fährt schon lange RC-Autos und war auf der Suche nach einer Strecke. In Markdorf ist er nun fündig geworden.

Rennautos in unterschiedlichen Preissegmenten

Die Autos werden wie Legobaukästen zusammengesetzt, es gibt Pläne und verschiedene Bauteile. Je nach Akku, Reifen, Elektronik, Ladegerät und Joystick kann viel oder wenig Geld ausgegeben werden. Ab einem gewissen Preissegment sei alles möglich, so Egon Pitters. „Das ist vergleichbar mit einem echten Rennauto. Es kann sehr viel Zeit und Geld in das Auto gesteckt werden“, sagt Pitters.

Zwar battelt man sich auf der Strecke, fährt mit- und gegeneinander, aber das Spaß, nicht der Wettbewerb steht bei den Hobbyfahrern im Vordergrund. „Man tauscht sich aus, und hat eine gute Zeit zusammen“, sagt Pitters über den Zusammenhalt. Fachsimpeln an der Strecke ist ebenso wichtig, wie das gemeinsame Grillen und Schrauben.

Alexander Möller, Marcian Schusser, Egon Pitters, Julian Stett, Hubert Stett und Reinhold Malassa haben am Fahrerstand den optimalen ...
Alexander Möller, Marcian Schusser, Egon Pitters, Julian Stett, Hubert Stett und Reinhold Malassa haben am Fahrerstand den optimalen Überblick über die Strecke. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Gruppe trifft sich jeden Dienstagabend zum gemeinsamen Fahren

Marcian Schusser aus Horgenzell gehört zu den Gründungsmitgliedern. Auf dem Fahrerstand hat er einen optimalen Überblick über die Strecke. Mit dem Joystick in der Hand wird Gas gegeben, gebremst, Kurven angefahren und Sprünge geübt. Es gibt schnellere und anspruchsvollere Abschnitte und wenn ein Auto über die Piste schießt, ist irgendjemand immer in der Nähe und stellt es zurück auf die Bahn. Jedes Mitglied kann jederzeit auf die Strecke, Dienstagabends ab 18 Uhr trifft man sich in der Gruppe. Eine neue Flutlichtanlage macht auch Fahren im Dunkeln möglich.

Mit den Joysticks werden die kleinen Fahrzeuge gesteuert.
Mit den Joysticks werden die kleinen Fahrzeuge gesteuert. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Wo liegt der Streckenrekord?

Auf die Schnelligkeit kommt es dabei weniger an, denn auf die Frage, bei welcher Zeit der Streckenrekord liegt, weiß keiner direkt die genaue Antwort. Die Herausforderung sei eher, eine komplette Runde zu absolvieren, ohne hängenzubleiben. „Wir haben einfach eine Mordsgaudi“, sagt Marcian Schusser, während sein Rennauto in die Höhe schießt. Die meisten fahren einen Buggy oder einen Truggy, ersterer ist agiler und leichter, letzterer etwas robuster. Alexander Möller hat währenddessen die schnellste Zeit in Erfahrung gebracht: 1:54 Minuten.

Autos auf der Strecke Video: Nosswitz, Stefanie

Club möchte Nachwuchs für das Hobby begeistern

Die Strecke ist ab 14 Jahren freigegeben, der Club macht sich aber Gedanken, wie er Kinder und Jugendliche für das Hobby begeistern kann. Wenn sich die Fahrer jedes Jahr auf dem Dixiefest mit ihren Rennautos präsentieren, ist das Interesse groß. Daher hat der Club jüngst drei Rennautos angeschafft, mit denen der Nachwuchs üben kann.

Hubert Stett, Vorsitzender des AuMSC, zeigt die drei Fahrzeuge, die der Verein für Übungszwecke angeschafft hat. Mit denen können Kinder ...
Hubert Stett, Vorsitzender des AuMSC, zeigt die drei Fahrzeuge, die der Verein für Übungszwecke angeschafft hat. Mit denen können Kinder und Jugendliche das Fahren ausprobieren. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Auch gibt es Überlegungen eine zweite Rallyestrecke für kleinere Autos zu bauen. Mit denen falle der Einstieg leichter, auch finanziell. „Da sind wir aber noch ganz am Anfang der Planungen“, sagt Alexander Möller.