Die Produktionskapazität wird sich mehr als verdoppeln, die gesamte Mitarbeiterzahl von 160 auf 240 erhöhen. Für das Unternehmen hatte es am Standort im Markdorfer Gewerbegebiet Riedwiesen keine Erweiterungsmöglichkeit mehr gegeben. Die neue Produktionsstätte fällt deutlich größer aus als der Firmensitz in Markdorf, der erhalten bleibt. Mit Schwerin wurde ein Standort gewählt, der mehr Nähe zum Kunden Airbus und zum Hamburger Hafen bietet. Rund 8,5 Millionen Euro hat das Unternehmen investiert. Bislang wurden die in Markdorf produzierten Flugzeugsitze per Lastwagen zum Hamburger Hafen transportiert.

Die ZIM Flugsitz GmbH ging 2009 aus dem 1995 von Peter und Angelika Zimmermann gegründeten Büro für Ingenieurleistungen für den Maschinen- und Flugzeugbau hervor. Bis 2008 arbeiteten sie als Dienstleister für andere Unternehmen, wobei zunehmend Entwicklungsleistungen für den Flugzeugbau die Auftragsbücher füllten. Neben Bauteilen für Flügel oder Rumpfteile von Flugzeugen wurde auch der erste Flugzeugsitz entwickelt, der 2009 seine Zulassung und Serienreife erhielt. Das gab den Anstoß zur Gründung der ZIM Flugsitz GmbH. Peter Zimmermann blickt zurück und erläutert die damaligen Überlegungen: „Wir waren als Dienstleister am Ende der Wertschöpfung und sahen im Markt für Flugzeugsitze ein großes Potenzial. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb selbst zu übernehmen und dafür ein Unternehmen gegründet.“

Angelika und Peter Zimmermann von ZIM Flugsitz freuen sich auf die Eröffnung des neuen Werkes in Schwerin. Bild: Helga Stützenberger
Angelika und Peter Zimmermann von ZIM Flugsitz freuen sich auf die Eröffnung des neuen Werkes in Schwerin. Bild: Helga Stützenberger | Bild: Helga Stützenberger

Dieses hat sich weltweit einen Namen gemacht für gewichtsoptimierte hochwertige Flugzeugsitze der Economy, Premium Economy und Business Klasse. Ende 2016 waren 65 000 Flugzeugsitze aus der Produktion von ZIM Flugsitz rund um den Erdball unterwegs. Mit der Eröffnung des neuen Werkes reagiere man auf die gute Auftragslage und die gestiegene Nachfrage von Airlines nach hochwertigen Flugzeugsitzen, teilt das Unternehmen weiter mit. Bereits 2012 wurde in Markdorf eine neue Produktionshalle errichtet und 2013 bezogen. Im Jahr 2015 machte das Unternehmen einen Umsatz von 48 Millionen. „Es ist die Freude an Innovationen", so Angelika Zimmermann auf die Frage, was sie antreibe.

Zur offiziellen Einweihung des neuen Werkes in Schwerin werden unter anderem die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern Erwin Sellering sowie Wirtschaftsminister Harry Glawe erwartet.

Spatenstich für den neuen ZIM-Produktionsstandort in Schwerin mit (von links) Bauleiter Markus Öchsle, Architekt Roland Steiger, ...
Spatenstich für den neuen ZIM-Produktionsstandort in Schwerin mit (von links) Bauleiter Markus Öchsle, Architekt Roland Steiger, Wirtschaftsminister Harry Glawe, Angelika und Peter Zimmermann, Hans Thon, IHK-Präsident Schwerin, Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Bauunternehmer Rudolf Harsch, Bernd Nottebaum, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Ordnung. Bild: ZIM Flugsitz GmbH | Bild: Invest in MV GmbH