Vor rund 13 Jahren haben Tina Schneider-Mutter und Ingo Mutter begonnen, in Oberleimbach ihren zirka 1400 Quadratmeter messenden Hausgarten zu gestalten. "Wir haben keine spezielle Stilrichtung, wir mögen's bunt mit gestalterischen Deko-Elementen", erzählt Tina Schneider-Mutter. Die Leidenschaft für Hausgärten hat sie von ihrer Mutter Emmy Schneider: "Ja, mein Gartenherz habe ich schon von ihr", schmunzelt Tina Schneider-Mutter, die ein Faible für nahezu alle Balkonblumen und Blühpflanzen hat. Besonders mag sie Pfingstrosen und Geranien. Letztere sind reichlich in unterschiedlichsten Blütenfarben zu sehen und zieren Balkongeländer, Fensterbänke und Sitzgruppen.

Altes Spielhäusle gerettet
Der Garten des Ehepaars ist ein Mix aus Blumen-, Zier und Obstgarten. Es gibt beispielsweise einen Walnussbaum, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen – "alles heimische und alte Sorten" – sowie einen Teuringer Rambour. Das Bäumchen war einst ein Geschenk. Die Oberteuringer Trachtenkapelle hatte anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens Apfelstämmchen veredeln lassen und diese 2007 an befreundete Musikvereine und -kapellen verschenkt. Und so wurde einer davon im Garten von Tina Schneider-Mutter und Ingo Mutter gesetzt. Inzwischen trägt der Baum reichlich Früchte.

Ausgleich zum Berufsalltag
Es gibt eine weitere Besonderheit: Das einstige, etwa 45 Jahre alte Spielhäusle des Leimbacher Kindergartens St. Josef wurde vor der Entsorgung bewahrt und im heimischen Garten wieder aufgebaut. "Im Häusle habe ich als Kind gespielt... da bin ich einst mit Freunden schon auf dem Dach gehockt", erinnert sich Ingo Mutter. Das Spielhäusle werde von Spaziergängern wiedererkannt und gebe Anlass zu Schwätzle und Austausch von Erinnerungen.

Ja, viel Arbeit bereite der rund 1400 Quadratmeter messende Garten schon. In der Hauptsaison und während der Hitzeperiode und Trockenheit seien pro Woche durchaus zehn bis 15 Stunden zusammengekommen, schätzt Ingo Mutter. Immer wieder gießen und bewässern, damit nichts vertrocknet, Rasenmähen, Unkraut entfernen und die wuchernden Brombeeren sozusagen in Schach halten.

"Wir sind beide zu 100 Prozent berufstätig und arbeiten in einem der großen Friedrichshafener Unternehmen. Die Gartenarbeit ist Ausgleich zum Berufsalltag", berichtet Tina Schneider-Mutter. Ihr Mann ergänzt in puncto Aufwand, dass so mancher Samstag fällig ist, um alles in Schuss zu halten – auch wenn nicht alles perfekt sein muss. "Wir sind im Garten – andere gehen ins Strandbad", schmunzelt Tina Schneider-Mutter. Während des zweiwöchigen Urlaubs kann sich das Ehepaar auf seine Familien verlassen: "Wir haben ein super Team, das sich dann kümmert."

Zerstörung durch Buchbaumzünsler
Manchmal wird jahrelange Hege und Pflege innerhalb kurzer Zeit von Schädlingen zunichtegemacht. Das war vergangenes Jahr der Fall: Der Buchsbaumzünsler hat sich geradezu rasant vermehrt und verheerende Schäden verursacht. "Da war nichts mehr zu retten, wir mussten alles herausreißen... das war ein Riesenaufwand", erzählen Tina Schneider-Mutter und Ingo Mutter. Eine rund ein Meter hohe und fünf Meter lange Hecke sowie mehrere, teils einen Meter messende, kugelförmig geschnittene Buchssträucher mussten vernichtet werden. Teils wurde der Buchs durch Ilex ersetzt, der winterhart ist und als idealer Ersatz für Buchs gilt.

Nach 13 Jahren Gartengestaltung gehen Tina Schneider-Mutter und Ingo Mutter die Ideen nicht aus. "Ziel ist es, einmal einen schönen traditionellen Bauerngarten mit Blumen, Früchten, Gemüse und Küchenkräutern zu haben", erzählt Tina Schneider-Mutter. Und ein halbrunder oder runder Metallpavillon, an dem Rosen hinaufwachsen.

Hochbeet als nächstes Projekt
Das nächste Projekt ist jedenfalls ein Hochbeet, beispielsweise mit Erdbeeren, Salaten, Küchenkräutern und Gemüse. Immer wieder werden kleine Akzente gesetzt. "Ich bin eine Töpfermarktbesucherin", bekennt Tina Schneider-Mutter. Knallrote Mohnblüten oder auch eine witzige Katz-und-Maus-Szene gibt es zu entdecken. Für einen schielenden Storch mit Nest sowie für Schwalbenfiguren müssen noch die richtigen Stellen gefunden werden...
Tipp
"Der Natur im Garten eine Chance lassen. Es muss nicht alles perfekt sein. Wir verwenden keine Spritzmittel."
Tina Schneider-Mutter und Ingo Mutter
Gartensteckbrief
Tina Schneider-Mutters Gartenstreckbrief:
- Frau Schneider-Mutter, was sind Ihre Lieblingspflanzen? Alles, was blüht. Besonders Pfingstrosen und Geranien.
- Was gefällt Ihnen nicht an der Gartenarbeit? Das Unkrautjäten, das Rasenmähen und der ständige Kampf gegen die wuchernden Brombeeren.
- Was ist günstig, was eher teuer in Ihrem Garten? Viele Pflanzen und Ableger bekomme ich von meiner Mutter Emmy Schneider, von Freunden und Bekannten geschenkt. Teuer sind die Balkonblumen, die Steinmauern und Terrassen.