Helga Stützenbeger

Toolbox heißt übersetzt Werkzeugkasten. Werkzeuge und Kisten stehen hier ganz schön viele rum. Betritt man das neue "Vereinsheim" dieser innovativen Ideenschmiede im alten Schleicher-Gebäude in der Bergheimer Straße, traut man zunächst seinen Beinen nicht. Das Haus scheint ganz schön Schräglage zu haben. "Dieser Gebäudekomplex ist ein großer Glücksfall für uns", sagt Vereinsmitgründer Thomas Kekeisen. Er ist mit Toolbox erst vor Kurzem hier eingezogen und steht noch mitten in einer Baustelle. Dass das Gebäude schief steht, liege am moorigen Untergrund, der einst dafür sorgte, dass sich das Mauerwerk absenkte. "Von einem Statiker geprüft und für sicher befunden. Und an die Schräge gewöhnt man sich", lacht Kekeisen.

Jetzt will der Verein dieses Gebäude zum IT-Treffpunkt in der Region machen, mit dem Wunsch, jeder möge einfach herkommen, Gleichgesinnte wie Fachfremde. Ein Treff für Nerds, für Computerfreaks, möchte Thomas Kekeisen mit seinem Verein sein. Wer diese Nerds sind? "Zum einen Schüler ab 14 Jahren, zum anderen Studenten sowie auch alte Hasen aus der IT-Branche", erklärt Kekeisen. Also kein Club von Sonderlingen und menschenscheuen Datenknechten, die das Tageslicht scheuen und deren beste Freunde "Null" und "Eins" heißen.

Zusammen basteln sie an Maschinen und Rechnern, arbeiten an gemeinsamen Projekten und surfen in der Gruppe. Thomas Kekeisen und seine Toolbox wollen auch Kommunikationsraum und Wissensaustauschbörse für Jung und Alt sein. Was eine wunderbare Mischung ergibt aus unbedarfter Neugierde und fundiertem Fachwissen, das teilweise von Ingenieuren aus der direkten Umgebung mitgebracht wird. "Wir haben hier die ganze Bandbreite von Wissen, Erfahrungen und auch Meinungen", betont Kekeisen. Es ginge vornehmlich darum, unterschiedliche Sichtweisen und Herangehensweisen zu erörtern. "Da klaffen oftmals Welten auseinander und dieser Austausch ist unglaublich wertvoll."

"Man muss sich das so vorstellen: Da kommt einer mit einer Idee und fragt, wer ihm bei der Verwirklichung helfen könne", erklärt Kekeisen das Konzept der Toolbox. So entstehen aus Bauteilen innerhalb dieses "Werkzeugkastens" viele unterschiedlichen Dinge, Software, Hardware, Nützliches, manchmal auch Unnützes, das allein durch die Entwicklung und den Lerneffekt von Nutzen ist. "Egal, was du machen willst, du findest hier immer einen, der dir dabei hilft." Nun möchte Thomas Kekeisen in dieses umfangreiche Angebot investieren; in Events, in Vorträge, in Workshops, damit eine noch breitere Masse davon profitieren kann. Vorrangig gilt es nun aber, das windschiefe Gebäude umzubauen, große Räume zu schaffen und Platz zu bieten für jeden, der sich hier Hilfe in allen Belangen der IT und der Elektronik erhofft – und sie gewiss auch finden wird. Es gelte also mit einem finanziellen Polster, den Grundstein für fundiertes Wissen im IT-Bereich zu legen. Denn das wird die Zukunft sein. Und eine der gefragtesten Branchen von morgen.

Am Samstag, 18. November, findet ein Tag der offenen Tür statt, der von Vorträgen und Workshops begleitet ist.