Rund 20 Igel befinden sich derzeit im Winterschlaf in einem Raum in der alten Mühle in Bermatingen. Helga Weißkopf kümmert sich für den Tierschutzverein Markdorf um die kleinen Tiere und schaut regelmäßig nach ihnen. "Sie schlafen nicht permanent durch, sondern werden auch mal wach. Dann brauchen sie etwas zu trinken und zu essen", sagt Weißkopf, die bei sich zuhause in Ahausen noch eine Intensiv- und Krankenstation aufgebaut hat. Dort befinden sich momentan rund 25 Igel. Der Tierschutzverein kümmert sich gerade an verschiedenen Pflegestellen um insgesamt 60 Igel.
Dies bedeutet viel ehrenamtliche Arbeit und nun muss der Verein aller Voraussicht nach aus der alten Mühle ausziehen, da das Gebäude einen neuen Besitzer hat. Weißkopf hofft, dass sie wenigstens noch bis Frühjahr dortbleiben können. "Die Igel jetzt für einen Umzug aufzuwecken und aus ihrem Rhythmus zu bringen, wäre eine Katastrophe." Tierschutzvereins-Vorsitzende Annemarie Hendricks möchte noch Gespräche mit dem neuen Besitzer abwarten, ist aber schon auf der Suche nach Alternativen. Für eine langfristige Lösung benötigt das Team einen Raum, etwa 25 Quadratmeter groß, trocken, frostfrei und mit etwas Tageslicht. "Strom, um wenigstens abends eine Lampe zu haben, sollte auch vorhanden sein. Perfekt wäre noch ein Wasseranschluss", sagt Helga Weißkopf. Die Unterbringung sollte in der Nähe von Bermatingen-Ahausen sein, damit nicht zu viel Fahrtkosten und Fahrzeit anfallen. "Wer etwas weiß, darf sich gerne bei uns melden", so Weißkopf.
Die Igel wachen – je nach Witterung – im März und April aus ihrem Winterschlaf auf. Dann kommen sie in das Gehege im Garten von Helga Weißkopf. Sobald sie dann bei entsprechenden Kräften sind, werden sie ausgewildert. Im vergangenen Jahr hat sich der Tierschutzverein um rund 100 kranke, verletzte oder untergewichtige Igel gekümmert. Durch viel Aufklärungsarbeit sei die Zahl stark gestiegen. Im Vorjahr seien es nur 23 Igel gewesen. "Das Bewusstsein in der Bevölkerung ist da", sagt Helga Weißkopf. Leider konnten nicht alle Tiere gerettet werden. "Wir kämpfen aber um jeden Igel."
Wer einen Igel findet, sollte sicher sein, dass dieser wirklich Hilfe braucht. Folgende Tipps gibt der Tierschutzverein Markdorf: Warmhalten, Gewicht feststellen, Tierarzt aufsuchen, Futter und Wasser reichen, keine Milch.
Kontakt: Annemarie Hendricks, Vorsitzende des Tierschutzvereins, Tel. 0 75 44/13 49. Informationen im Internet: www.tierschutzverein-markdorf.de