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Bei einem Termin beim Verein Toolbox in Markdorf informierte sich SPD-Bundestagskandidat Leon Hahn über die Initiative Freifunk. Dies teilt die SPD mit. Bei Freifunk handelt es sich um eine Gruppe engagierter Personen, die offene W-Lan-Spots im Kreis verteilt anbieten.

Aktuell betreibt Freifunk Bodensee etwa 320 dieser öffentlich zugänglichen W-Lan-Angebote. Hahn: "Hier übernehmen ehrenamtlich Bürger eine Aufgabe, die die Politik zu lange nicht leisten konnte. Der Netzausbau ist ein drängendes Problem und wir können uns kein weiteres Trödeln mehr erlauben." Freifunk werde auf verschiedenste Weise in Anspruch genommen, so der Überlinger Martin Hellebrand. "Wir hatten bereits Vertreter von Gemeinden bei uns, die um Installation eines Freifunk-Hotspots gebeten haben." Dabei habe der Verein auch mehrere Flüchtlingsunterbringungen, teils zuerst auf eigene Kosten, mit Internet ausgestattet. "Alle Parteien haben den Ausbau von schnellem Internet und gutem Mobilfunkempfang verschlafen. Wir müssen hier endlich Fortschritte erzeugen, deshalb müssen wir uns fragen, ob die unklare Wettbewerbssituation zwischen Telekom und anderen Anbietern, wie etwa Teledata oder Unitymedia noch funktioniert", so Hahn. Oft kämen diese sich beim Ausbau mit unterschiedlichen Technologien in die Quere. "Wir sollten den Netzausbau deshalb als öffentliche Aufgabe verstehen und als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge stärker fördern."

Hier will der 26-Jährige mehr Druck ausüben. "Ein Teil der Bundestagsabgeordneten hat aufgrund des hohen Altersdurchschnitts keine wirkliche Vorstellung mehr davon, was Digitalisierung bedeutet. Wenn wir den schnellen Netzausbau nicht schaffen, dürfen wir uns über Landflucht von Fachkräften und von Unternehmen nicht wundern", so Hahn weiter. Er wolle sich in Berlin für die Gemeinnützigkeit von Freifunk einsetzen, denn es seien keine kommerziellen Interessen erkennbar.