Der Themenkreis Photovoltaik zur Stromerzeugung ist für Laien und potenzielle Häuslebauer zumeist ein Buch mit sieben Siegeln. Das soll so schnell wie möglich anders werden. Eine Mischung aus Bürgern und Vertretern aus Handwerk, Unternehmen, Finanzwelt, Beratern und Organisationen hat sich am Dienstagabend getroffen. Es wurde offiziell eine Initiative namens Markdorfer Sonnenkraft Netzwerk gegründet.
Das erste interne Treffen am Dienstagabend im Restaurant Bürgerstuben diente dazu, Kontakte zu knüpfen und die weitere Marschrichtung festzulegen. Hauptanliegen dieses freien, überparteilichen und für jedermann offenen Netzwerks ist laut Koordinator Karl King, Markdorf, für Photovoltaik-Anlagen zu werben und die Scheu vor dieser Thematik zu nehmen.

Dies, um zu erreichen, dass in der Stadt und auch Umgebung möglichst bald viel mehr davon installiert werden. Plakativ hat King für diese Zielsetzung geworben: „Die letzten 18 Jahre hat mir die Sonne keine Rechnung geschickt. Das wird auch so bleiben, das find‘ ich klasse.“ Außerdem geht es darum, weitere Mitwirkende zu gewinnen, beispielsweise auch Architekten oder Städteplaner.

Bürgermeister Georg Riedmann erklärte während der Diskussionsrunde: „Dieses Thema ist in Markdorf kein neues.“ Er verwies auf das Projekt Solares Bürgerdach. „Die Stadt stellt Dächer kostenfrei zur Verfügung.“ In Markdorf-Süd werde beim Bau des neuen Kindergartens deutlich mehr Photovoltaik installiert, als es für diese Einheit notwendig wäre. „Wir wollen der ganzen Sache mehr Schub geben und ich wäre dankbar, wenn es gelänge, über das Markdorfer Sonnenkraft Netzwerk Aufklärungsarbeit zu leisten.“ Generell brauche es dringend die Weiterentwicklung der Speichertechnik für Photovoltaik-Anlagen.
In Sachen Aufklärungsarbeit ergänzte der Moderator des Abends und MSN-Mitglied Alexander Wehrle: „Wir wollen einen Internetauftritt aufbauen und dort so umfassend wie möglich informieren.“
Etwa mit einem Frage-und-Antwortbereich (“FAQ“, häufig gestellte Fragen, die Red.) sowie Tipps zu Chancen/Potenzialen, Zuschüsse/Förderungen, Tipps gegen eventuelle Fallstricke, Informationen mit Zahlenmaterial hinterlegen. Es müsse auch mit dem Vorurteil aufgeräumt werden, dass Photovoltaik nur dann gut funktioniere, wenn die Dächer nach Süden ausgerichtet sind, ergänzte Albin Ströbele von der BUND-Ortsgruppe.
Das Netzwerk
- Das Markdorfer Sonnenkraft Netzwerk (MSN) will Teil des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg werden und nach eigenen Angaben dieselben Ziele verfolgen: Vorteile von Photovoltaik aufzeigen; anhand guter Beispiele für Solarenergie begeistern; mit neuen, aktiven Netzwerken den Ausbau der Photovoltaik in der Region schnell und dauerhaft voranbringen; viele Akteure zum Mitmachen und Mitgestalten im Photovoltaik-Netzwerk gewinnen; Vernetzung und Austausch zwischen den regionalen Photovoltaik-Akteuren fördern.
- Derzeitige Partner des MSN sind laut Initiative beispielsweise die Universität Konstanz, Fachschaft Physik/Photovoltaik, die Markdorfer Lokale Agenda 21, BUND Markdorf, Unternehmen und Handwerksbetriebe aus Markdorf und Umgebung, Stadtwerk am See, die Energieagentur Ravensburg/Bodenseekreis. Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann fungiert als Schirmherr des MSN.
- Als nächster Schritt wird eine öffentliche Veranstaltung vorbereitet, die noch im Frühjahr in der Stadthalle Markdorf stattfinden soll. Geplant sind beispielsweise ein Vortrag eines Vertreters der Energieagentur Ravensburg/Bodenseekreis sowie Info-Stände von Unternehmen und Handwerksbetrieben aus Markdorf und Umgebung. Außerdem soll eine Internetseite gestaltet werden.
- Kontakt: Markdorfer Sonnenkraft Netzwerk, Koordinator Karl King, E-Mail: karl.king@web.de