Bis sie richtig angekommen sei, „wird es wohl noch einige Monate dauern“, erklärt die neue Rektorin der Grundschule in Leimbach. Sie rechnet mit etwa einem Jahr. Am Empfang liegt das nicht. „Der war herzlich“, so Rektorin Müller. Die Kolleginnen, die Eltern, auch das Schulamt hätten sie offen aufgenommen. „Ich fühle mich wie in einer großen Familie“, sagt die Grundschulpädagogin. Und der familiäre Charakter der zweizügigen Schule in Leimbach, die dort herrschende besondere Atmosphäre seien etwas, wovon sie sich von Anfang an angesprochen gefühlt habe.
Anerkennung für Arbeit der kommissarischen Schulleiterinnen
Beeindruckt sei sie auch. Denn seit Julie Adam, Peggy Müllers Vorgängerin im Rektorenamt, im vergangenen Sommer nach Oberteuringen gewechselt ist, leiteten Franziska Weißenbühler-Schlee und Veronika Boll die Leimbacher Grundschule kommissarisch und konnten sich auf die Mithilfe des gesamten Kollegiums stützen. „Ich weiß, was das für eine Leistung ist“, sagt Schulleiterin Müller anerkennend.
Schauen, zuhören, beobachten
Das Klima an der Schule, deren Einbindung in die Ortsgemeinschaft, die diversen Projekte, welche das Profil der Schule prägen – von der Gesundheitsorientierung bis hin zur gelebten Schüler-Mitverantwortung, vom wertschätzenden Miteinander bis hin zu den Festen und Feiern – haben Peggy Müller beeindruckt. Nun wünscht sie sich, all dies noch besser kennenzulernen. Was keineswegs schnell gehen werde. Darum das Bild des „Landeanflugs“. Eine Weile lang werde sie noch schauen, zuhören, beobachten.
Neue Rektorin will Ideen einbringen
„Augen auf, Ohren auf und Füße still“, laute eine alte Pädagogen-Weisheit. Die wolle sie befolgen. Nur wer die Zusammenhänge, die Verhältnisse kenne, könne sich sinnvoll einbringen. „An Ideen wird es mir sicherlich nicht mangeln“, erklärt die neue Rektorin, „wer keine Ideen hat, der sollte nicht Schulleiter werden“.
Ihre Gründe, nach Markdorf zu ziehen, waren persönlicher Natur. Dass hier eine Grundschulleiterstelle vakant war, „hat sich für mich gut getroffen“. Und im Staatlichen Schulamt Markdorf werde man auch kaum unglücklich gewesen sein, die offene Stelle endlich besetzen zu können.
„Schau mit offenem Herzen – dann kommen dir offene Herzen entgegen.“Peggy Müller
Nach ihrem pädagogischen Credo gefragt, antwortet Peggy Müller: „Schau mit offenem Herzen – dann kommen dir offene Herzen entgegen.“ Durch ihre bisherige Berufserfahrung sieht sie das bestätigt. Für die schulische Praxis brauche es freilich noch mehr: „Witz und ein gewisser Charme können nicht schaden im Unterricht.“ Und Kraft und Energie und Power – sie nennt alle drei Begriffe – bedürfe es gleichfalls. Dann aber gelinge, worum es im Unterricht geht: „dass die Kinder etwas lernen“. Jedes nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen – und den vorgegebenen Lernzielen entsprechend.
Zur Person
Peggy Müller wurde 1982 in Sangershausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) geboren. Dort ging sie auch zur Schule. Nach dem Abitur studierte sie Grundschulpädagogik in Leipzig. Das entsprach ihrem seit der Kindheit gehegten Berufswunsch. Ihr Referendariat machte sie in Magdeburg. Seit 2006 wohnt sie mit ihrem Mann in Süddeutschland. Sie unterrichtete zunächst an einer Schule im Schwarzwald, war fünf Jahre lang Konrektorin, anderthalb Jahre lang kommissarische Schulleiterin, danach Rektorin der Schwenninger Gartenschule. Peggy Müller liebt Literatur, den Berg- und Wintersport – Wandern, Klettern, Ski, Mountainbiken – und ist Mitglied in der Schwenninger Narrenzunft.