
Die Nervosität war allen am Donnerstag gegen kurz vor 10 Uhr anzumerken. Nicht nur den Zweit- bis Viertklässlern, die sich allesamt bei der Feier engagierten. Auch die Eltern schwirrten aufgeregt durch die Stuhlreihen, um den besonderen Moment mit der Kamera festzuhalten, wenn Tochter oder Sohn aufgerufen werden und zu ihrer Lehrerin laufen.
Doch noch eindrucksvoller war es zweifelsfrei für die Erstklässler selbst. "Endlich sind wir wieder vollständig", rief Franziska Weißenbühler-Schlee, die gemeinsam mit Veronika Boll die kommissarische Schulleitung bildet, den Jüngsten in der Schulgemeinde zu und fügte an, "dank euch".
Das Programm startet mit einem Gottesdienst, an dessen Beginn Mathilda eine Kerze durch die Stuhlreihen trug und in der Mitte des aus Schultüten geformten Kreises abstellte.

"Hier versammelt sind verschiedene Religionen und Konfessionen", sagte Religionslehrerin Ingrid Meile, die den Gottesdienst leitete, "und alle sind bei uns herzlich willkommen". So stellte es die Theologin auch jedem ausdrücklich zur Wahl sich zu bekreuzigen. Für das Vater Unser sollten sich alle Anwesenden erheben. Auch Mutter, Schwester und Großeltern machten mit und halten sich dabei an den Händen.

Die Viertklässler zeigten eine Schauspieleinlage, die viel Beweglichkeit erforderte.

Nach der zehnminütigen Showeinlage ernteten die Schülerinnen und Schüler den verdienten Applaus.

Bereits seit 7 Uhr morgens haben Eltern mitgeholfen, die Mehrzweckhalle schön zu gestalten.

Die Eltern der Zweitklässler stellten unterdessen Essen und Getränke bereit. Während die Erstklässler ihre erste Schulstunde erlebten, konnten sich die Mütter und Väter noch austauschen.

Die Drittklässler säumten für die Eingeschulten den Weg von der Mehrzweckhalle, wo die Zeremonie stattfand, bis rüber zum Schulgebäude. "Eine sehr schöne Geste", empfand nicht nur Weißenbühler-Schlee.

Für viele der Eingeschulten war es vermutlich der erste Schritt, den sie in eine Schule gesetzt haben.
Auch die Eltern mussten an diesem Tag viel Mut aufbringen. Nämlich den, ihre Kinder loszulassen. Die neuen Erstklässler sollten sich keine Sorgen machen. "Ihr seid hier nicht alleine, ihr habt ganz viele Begleiter", sagte Meile, "die Lehrer und die Mitschüler sind für euch da". Und weiter: "Es sind Engel mit menschlichem Gesicht."
Im Schulgebäude angekommen, kullerten bei einem Schüler die Tränen, kurz bevor dieser sich für das Klassenfoto aufstellen sollte. Die Lehrerin spendete Trost und wischte ihm die Tropfen aus dem Gesicht. "Nicht traurig sein, wir sind doch deine Freunde", klopfte ihm ein künftiger Mitschüler auf die Schulter – die Welt war wieder in Ordnung! Und der erste Engel schon gefunden.
Klasse 1a (Klassenlehrerin Kinga Woelker, rechts)

Klasse 1b (Klassenlehrerin Anja Blesch)

Vorbereitungsklasse (Klassenlehrerin Tina Schenke)
