Weinfest, Weihnachtsmarkt, Konzerte am Landesteg und im Aquastaad, Wikingerfahrten, Weinproben auf der Lädine: All das wird es auch dieses Jahr in Immenstaad geben. „Was wir 2022 hatten, werden wir auch 2023 durchführen“, sagt Ruth Höft, Leiterin der Touristinformation, bei der Vorstellung des Tourismusberichts im Gemeinderat. Das gelte für Traditionen wie Mittelaltermarkt, Mai- und Dorffest in Kippenhausen sowie Apfelwochen ebenso wie für neue Aktionen.
Der Familientag zur Saisoneröffnung im Aquastaad etwa sei gut angenommen worden. „Das Wetter war zwar kühl, aber die Familien, die da waren, hatten viel Spaß. Da Muttertag war, hatten Mütter freien Eintritt, das machen wir in diesem Jahr wieder so“, kündigt sie an. Auch das Weihnachtskino im Bürgersaal und das Konzert im Winzerkär hätten sich bewährt. Sehr beliebt seien die Angebote auf der Lädine. „Von den Weinproben im Sonnenuntergang könnten wir noch mehr anbieten.“
Mit dem Tourismusjahr 2022 ist sie zufrieden. „Wir hatten 74 600 Gästeankünfte, das sind 33 Prozent mehr als im Vorjahr und ist unser zweitbestes Ergebnis überhaupt“, sagt sie. Übernachtungen habe es 18 Prozent mehr als 2021 gegeben. Sechs Prozent der Gäste kam 2022 aus dem Ausland. „Vor Corona waren es rund zehn Prozent, 2021 aber nur drei. Das heißt, die Zahl steigt wieder“, sagt Ruth Höft. Neben Besuchern aus den europäischen Nachbarländern wuchs vor allem die Zahl der Amerikaner. „Dieser Markt wird für uns zunehmend interessant.“
Allerdings bleiben die Gäste weniger lang in Immenstaad. War die Verweildauer in den beiden Corona-Sommern auf 5,5 und 5,8 Tage gestiegen, sank sie 2022 wieder auf fünf. „Die Gäste machen ihren Haupturlaub wieder eher im Ausland“, vermutet Höft. Auch der Anteil der Besucher bis 55 Jahre sei leicht gesunken. „Familien machen aber immer noch über die Hälfte unserer Gäste aus“, sagt sie. Die älteren Semester nutzten dafür gern die Vor- und Nachsaison jenseits der Ferien.
Blaue Flagge für Aquastaad
Ein besonderer Anziehungspunkt für Gäste und Bürger ist das Strand- und Hallenbad Aquastaad. Es wurde 2022 erneut als einziges Strandbad am Bodensee mit der blauen Flagge ausgezeichnet. Diese internationale Auszeichnung verleiht die Gesellschaft für Umwelterziehung für Leistungen in der Umweltarbeit. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Höft. Außerdem richtete die Gemeinde ein freies WLAN im Eingangsbereich ein.
Mit knapp 90 000 Besuchern erreicht das Bad fast wieder das Niveau von 2019. „Anfang des Jahres war Corona nach sehr präsent, da haben sich vor allem die älteren Badegäste noch nicht getraut“, erklärt Höft. Auch die gestiegenen Eintrittspreise und Parkgebühren hätten eine Rolle gespielt. Dafür zeigte eine Umfrage bei einheimischen und auswärtigen Badegästen eine insgesamt sehr große Zufriedenheit.
Hubert Langenstein von den Freien Wählern regt in der Gemeinderatssitzung an, die familienfreundlichen Angebote intensiver zu bewerben. „So könnten wir Familien mit Kindern, die noch nicht schulpflichtig sind, besser erreichen.“ Diese Gruppe könne auch außerhalb der Ferien Urlaub machen.