Mitten in der Hauptversammlung schrillen die Pieper. Eine Tragehilfe wird angefordert: Die Feuerwehr soll einen Patienten aus einem Obergeschoss transportieren. Nach einer Minute sind sechs Männer ausgesucht, wenig später ist das Martinshorn durch das offene Fenster zu hören. Das passt ins Bild: 61 Einsätze leistete die Freiwillige Feuerwehr Immenstaad im vergangenen Jahr. Davon waren 14 Brandeinsätze, bei denen die Feuerwehrleute eine brennende Hecke und ein brennendes Küchengerät löschten. Zwölfmal reagierten sie auf Meldungen von Rauch- oder Brandmeldern, die sich als gefahrlos herausstellten.
„Den größten Anteil der Einsätze machen 47 ganz unterschiedliche Hilfeleistungen aus, zu denen wir gerufen wurden“, sagte Kommandant Martin Stett in seinem Bericht. Dazu zählten die Unterstützung der Rettungsdienste in Notlagen oder bei Verkehrsunfällen, technische Hilfen bei Gas- oder Wasseraustritt und Tierrettungen. „Das kleinste Tier, das wir gerettet haben, war eine Amsel“, berichtete Stett. Der Vogel hatte sich in einem Funkmast verheddert.
131 Mitglieder zählt die Freiwillige Feuerwehr Immenstaad. 62 gehören zur aktiven Mannschaft, darunter zehn Frauen. Die Jugendgruppe verzeichnet 17 Mitglieder, die Kindergruppe 20 und die Altersmannschaft 32. 2022 erbrachten die Feuerwehrleute 5619 Stunden Dienst. Sie nahmen an Einsätzen, Übungen und Wachdienst teil, absolvierten Schulungen und erteilten Brandschutzerziehung. Für das folgende Jahr steht die Umstellung der Piepser auf eine verschlüsselte Datenübertragung an sowie der Ausbau der Notstromversorgung für das Feuerwehrhaus. Bürgermeister Johannes Henne dankte den Ehrenamtlichen. Besonders lobte er das Engagement im Jugend- und Kinderbereich. Vize-Kreisbrandmeister Michael Fischer hob auf das wichtige wie gefährliche Ehrenamt der Feuerwehrleute ab. Umso unverständlicher sei es, wenn sie bei Einsätzen nicht als Helfer in der Not, sondern als Vertreter einer unwillkommenen Staatsmacht angegriffen würden.