Im ehrenamtlichen Helferkreis für Geflüchtete engagieren sich aktuell 50 Immenstaader. Gegründet wurde der Kreis im März im Zuge einer Sammelaktion von Hilfsgütern für die Ukraine. „Jetzt versuchen wir, den Menschen bei uns vor Ort zu helfen“, sagte Emma Henne. Dazu gehören beispielsweise die Kleiderkammer, Einkäufe, Behördengänge und Übersetzungen. Auch einen kleinen Ostergruß für die Kinder habe der Helferkreis organisiert. Wie sehr sich die Geflüchteten darüber gefreut haben, zeigte ihr Applaus. „Über Patenschaften möchten wir ukrainische und Familien aus Immenstaad miteinander verbinden“, kündigte Emma Henne an.

Vom Aufenthaltstitel über Arbeitserlaubnis bis zu Sozialleistungen und Unterkunft reicht die Flut an Informationen, mit denen sich Geflüchtete befassen müssen. Für sie gilt es Anträge auszufüllen, sich online zu informieren und den neuen Alltag von der Kinderbetreuung bis zum Sprachkurs unter einen Hut zu bringen. Monika Schanz, Integrationsbeauftragte des Bodenseekreises, betonte, dass alle Mitarbeiter immer für Fragen offen seien.

Das könnte Sie auch interessieren

Einige Fragen konnten die Vertreter der Ämter direkt beantworten. Es sei nicht problemlos möglich, dass Geflüchtete zwischendurch in die Ukraine fahren und wieder zurück nach Deutschland kommen. „Asylbewerberleistungen enden mit der Ausreise und sie müssten wieder einen neuen Antrag stellen“, erklärte Schanz. Eine Frau äußerte die Sorge, dass es für Ukrainerinnen nur Putz- und Pflegejobs gebe. „Es geht die Angst um, dass man kein Geld mehr bekommt, wenn man drei Jobangebote ablehnt“, sagte sie. Schanz erläuterte, dass das Jobcenter versuche, die Leute so zu fördern, dass sie danach keine Grundsicherung mehr brauchen.

Michael Müller, zuständig für Kinder, Jugend und Soziales, forderte die Geflüchteten dazu auf, sich bei Problemen an die Gemeinde zu wenden. „Es gibt so viele Menschen, die Ihnen helfen wollen.“ Zu ihnen gehören auch Vertreter der Immenstaader Vereine, die dazu einluden, einfach dabei zu sein. Sei es bei Fußball, Mutter-Kind-Turnen, Blasmusik oder bei den Narren. Viel Applaus erhielt der Männergesangverein für die Lieder „Sag mir wo die Blumen sind“ und „Am schönen Bodensee“.