Rund 12 000 Euro hatte der Gemeinderat für den Haushalt 2021 eingestellt, um ein Mobilfunkkonzept zu finanzieren. Beauftragt wurde die Firma Funktechanalyse in München. Deren Chef ist Diplomingenieur (FH) Hans Ulrich. Er erläuterte jetzt dem Gemeinderat das Mobilfunkkonzept für die Gemeinde Heiligenberg. Dazu war er live über das Internet in den Saal des Sennhofs zugeschaltet und antwortete auf Fragen aus dem Gremium.
Schwerpunkt liegt auf dem Ortsteil Hattenweiler
Mobilfunkkonzepte sind nicht Neues in der Region. Owingen, Salem und Überlingen haben sich damit beschäftigt und in Herdwangen-Schönach soll ein solches Konzept am 16. Dezember vorgestellt werden. Da dürfte auch der Heiligenberger Teilort Hattenweiler eine Rolle spielen. Denn um diesen Ortsteil geht es vorrangig bei der Untersuchung von Standortalternativen hinsichtlich der Minimierung der Strahlenbelastung und der effizienten Versorgung der Bürger mit einem Mobilfunknetz.
Die Telekom würde gern in Hattenweiler einen Funkmast errichten. Dieser soll auch für den neuen Mobilfunkstandard 5G genutzt werden. Der Gemeinderat hatte dem Fachmann mehrere mögliche Standorte vorgeschlagen. „Aber nur solche, wo die Grundstücksbesitzer sich auch eine solche Anlage vorstellen könnten“, betonte Bürgermeister Frank Amann. Die Telekom möchte auch im Bereich Schönach einen neuen Mast errichten.

Auch Herdwangen-Schönach gibt Konzept in Auftrag
Die Gemeinde Herdwangen-Schönach hat deshalb ebenfalls ein Mobilfunkkonzept in Auftrag gegeben. Nach bisheriger Erfahrung in rund 150 Städten und Gemeinden sei ein Immissionsgutachten mit vergleichender Standortbetrachtung ein aussichtsreicher Ansatz, einen vergleichsweise immissionsgünstigen Standort zu finden. Äußerung des Netzbetreibers zur Eignung der untersuchten Standorte würden in das Immissionsgutachten aufgenommen und bewertet.
Hier hat die Telekom recht konkrete Vorstellungen, welche Standorte ihr entgegenkommen würden. Für eine Investition sind Gesichtspunkte wie Erreichbarkeit, vorhandene Infrastruktur und die Lage relevant. Je besser die Mobilfunkabdeckung ist, desto mehr Verbraucher werden sich für einen Vertrag mit dem Anbieter entscheiden.
Topografie erschwert Abdeckung um Hattenweiler herum
Im Gutachten wird deutlich, dass eine komplette Abdeckung aller Ortschaften im Bereich Hattenweiler nicht mit der gleichen Qualität möglich sein wird. Schuld daran ist die Topografie. Die Telekom will eine gute Abdeckung von Hattenweiler selbst. Das wird bei den meisten ins Auge gefassten Standorten möglich sein. Zudem kann es auch zur Entwicklung von Störpotentialen kommen, wenn in Schönach ebenfalls ein Funkmast realisiert wird.
Für Hermannsberg braucht es eine andere Lösung
Deutlich wurde, dass in Hermannsberg aufgrund der Lage eine gute Abdeckung mit Mobilfunk vom Standort Hattenweiler aus nicht möglich ist. „Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit mit Schönach“, stellte Diplomingenieur Hans Ulrich in Aussicht. Versprechungen wollte er aber keine machen. Er habe zwar auch das Mobilfunkkonzept für Herdwangen-Schönach erstellt, müsse über den Inhalt jedoch Stillschweigen bewahren, bis das Gutachten in der Gemeinde öffentlich vorgestellt wurde.

Keine Hinweise auf Überschreitung der Grenzwerte für Strahlung
Was die prognostizierten Immissionen durch Strahlung betrifft, habe die Untersuchung keine Hinweise geliefert, dass der in Deutschland gültige Grenzwert überschritten werde oder überschritten werden könnte. Ulrich sagte: „Konkrete Aussagen zur Einhaltung des Grenzwerts sind mit dieser Untersuchung jedoch nicht verbunden, sondern können den jeweiligen Standortbescheinigungen der Bundesnetzagentur entnommen werden.“ Im Zweifelsfalle sei es möglich, ergänzende Informationen durch Messungen an Anlagen zu bekommen, die in Betrieb sind.
Experte sieht Standort bei Biogasanlage Richtung Neuhaus als ideal an
Der Experte erklärte, für ihn sei ist der Standort bei der Biogasanlage in Richtung Neuhaus für eine Funkmast zu bevorzugen. Alle anderen vorgeschlagenen Standorte seien wegen ihrer Entfernung vom Ortskern Hattenweiler nicht so gut geeignet.
Das komplette Gutachten kann auf der Internetseite der Gemeinde Heiligenberg eingesehen werden.