„Gerade heute wieder haben 30 Personen ein Weihnachtessen bestellt“, schildert Hendrik Fennel. Der Abholservice beim Hotel Maier in Fischbach sei gut angelaufen: „Wir bieten ihn allerdings erst seit Kurzem an.“ Das Essen sei für eine Firmen-Weihnachtsfeier bestimmt: „Jeder konnte sich etwas aussuchen, wärmt das zu Hause auf und dann schalten sich alle virtuell zusammen.“ Solche Formate gebe es in diesem Jahr häufiger. Generell sei der Abholservice eine gute Lösung für sie, da die Küche sowieso für Hotelgäste besetzt sein müsse: „Das Personal ist da und wir bieten eine kleine wechselnde Karte an.“

Es sei schon die zweite Bestellung dieser Art, die bei ihnen eingetrudelt sei. Für den Abholservice hätten sie erst noch eine nachhaltige Verpackungslösung finden müssen. Jetzt arbeitet das Hotel Maier für die meisten Bestandteile der Gerichte mit einer Art Pfandsystem für Weckgläser. „Bei manchen Bestandteilen lässt sich Plastik jedoch nicht umgehen, weil wir die vakuumieren und im Beutel liefern.“ Das sei etwa für die Saftigkeit mancher Fleischsorten entscheidend.

Auch Raphael Santoni vom „Zum Klosterwirt“ in der Flugplatzstraße, der mehrheitlich auf wiederverwendbare und kompostierbare Verpackungen setzt, kennt die Schwierigkeit mit den Vakuumbeuteln: „Ganz ohne Plastik kommen wir noch nicht aus, aber wir arbeiten dran.“ Die Gerichte, die der Klosterwirt anbietet, sind – ähnlich wie die vom Hotel Maier – nicht kochend heiß, sondern zum Erwärmen und vereinzelt sogar zum Fertigkochen.

Sie kommen allesamt in einer Box mit Bedienungsanleitung: „So kann jeder sie zu Hause fertigstellen. Das sind zwar ein paar Handgriffe, aber dafür kommt das Essen wirklich frisch auf den Teller.“ Das Kartoffelgratin etwa kommt in einer kompostierbaren Schale, die direkt zum Erhitzen genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil der Klosterwirt-Kochboxen: Die Gerichte zu Weihnachten könnten am 23. Dezember geholt und dann flexibel zwischen Heilig Abend und dem zweiten Weihnachtsfeiertag verspeist werden: „Das bleibt alles gut und gern so lange frisch.“ Noch hofft der Familienbetrieb auf mehr Bestellungen, denn: „Nur aufzumachen, damit man geöffnet hat, das lohnt sich nicht.“

Das Foyer in der Heinrich-Heine-Straße hingegen setzt auf eine Weihnachtskarte mit einzelnen Speisen, die fertig zubereitet abgeholt werden können. „Durch die Ausgangssperre ist um 20 Uhr dann sowieso Schluss“, schildert Betreiberin Beatrix Mayer. Einen Lieferservice anzubieten sei ihnen nicht möglich.

„Das stellen sich manche Gäste viel einfacher vor, als es ist. Es braucht ja allein einige Bestellungen, bis der Fahrer bezahlt ist. Das rechnet sich gar nicht so schnell“, erklärt sie. Von der groß angepriesenen Novemberhilfe habe sie nach der Verrechnung gerade einmal 35 Prozent vom Vorjahresumsatz erhalten, anstelle der kommunizierten 75. „Das bekommen viele gar nicht mit, wie das wirklich funktioniert“, sagt sie. Allein deshalb sei es wichtig, mit dem Abholservice eine Einnahmequelle zu haben.

Für den gebe es glücklicherweise einige Stammkundschaft, die dem Lokal die Treue halte: „Insgesamt ist die Nachfrage nicht sonderlich groß.“ Ob es ein Silvestermenü ins Angebot schaffen wird, ist daher auch noch unklar.
Der Seehof in Immenstaad hat bereits in den Vorjahren eine Ente zum Mitnehmen für Zuhause angeboten. „Heuer wird dieses Angebot einfach ein wenig erweitert, um möglichst jeden Geschmack zu treffen“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Hallerbach. So haben auch vegane Gerichte ihren Weg auf die Mitnahmespeisekarte gefunden. Auch ausgesuchte Weine böten sie zu den Gerichten an: „Ein genussvolles Weihnachten in diesen Zeiten ist unser Wunsch.“
