Die Bilanz der Häfler Messe zur Tuning World Bodensee selbst fällt positiv aus: An den vier Veranstaltungstagen wurden einer Pressemitteilung zufolge 95 600 Besucher und damit 8300 mehr als im vergangenen Jahr gezählt. „Es war unglaublich schön, zu sehen, wie die Menschen zum Live-Erlebnis Messe strömten. Dies zeigt, dass wir mit unserem Programm erneut überzeugen konnten und den Geschmack des Publikums treffen“, wird Messechef Klaus Wellmann zitiert. Projektleiterin Emanuela Botta ergänzt: „Eine solch hohe Tuning-Begeisterung täglich in den Ausstellungshallen und auf allen Showflächen zu erleben, stimmt uns sehr glücklich. Gleichzeitig entsteht bereits großer Ansporn, viele Anregungen aus zahlreichen Gesprächen zu prüfen und optimal ins Konzept 2024 einfließen zu lassen.“
Zum langen Tuning-World-Wochenende gehören stets auch verstärkte Polizeikontrollen in und um Friedrichshafen. Am Montag nach Messeende zog auch das Innenministerium Bilanz. „Leider zieht die Tuning World auch immer einige an, die sich nicht an die Verkehrsregeln und an die Zulassungsverordnung halten“, wird Thomas Strobel, stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister, in einem Pressetext zitiert. „Illegales Tuning ist nicht nur gefährlich, es stört auch und verunsichert andere. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss deshalb mit empfindlichen Strafen rechnen. Neben einer Geldbuße drohen darüber hinaus die Beschlagnahme des Fahrzeugs und der Entzug der Fahrerlaubnis.“ Wie oft derlei Strafen in diesem Jahr verhängt wurden, zeigt ein Blick auf Zahlen des Polizeipräsidiums Ravensburg.
47 Mal wurde die Weiterfahrt untersagt
Die Polizei kontrollierte vom 18. bis zum 21. Mai nach eigenen Angaben insgesamt 453 Autos. Dabei seien an 169 Fahrzeugen illegale Umbauten festgestellt worden. In 47 Fällen seien die Veränderungen so gravierend gewesen, dass die Weiterfahrt untersagt werden musste. 33 Autos wurden sichergestellt und werden nun von einem Sachverständigen überprüft. „Rund um das Thema Auto-Tuning beanstandeten die Beamten vorwiegend modifizierte oder nicht zugelassene Auspuff- und Abgasanlagen, die zum Teil übermäßigen Lärm verursachten“, teilt das Polizeipräsidium Ravensburg mit. „Darüber hinaus stellten die Polizisten illegale Veränderungen an Fahrwerk und Rädern sowie unerlaubte Modifizierungen an den Steuergeräten fest.“
Außerdem wurden über das verlängerte Wochenende 743 Verstöße wegen erhöhter Geschwindigkeit und der Nichteinhaltung des erforderlichen Mindestabstands geahndet. „Diesbezüglich dürften rund 18 Fahrverbote zu erwarten sein“, heißt es weiter. „Während ein Großteil von verantwortungsvollen Tuning-Begeisterten Wert auf einen vorschriftsmäßigen Zustand seiner Schmuckstücke legt, scheint bei manchen Hobby-Schraubern oder schwarzen Schafen nach wie vor der Schwerpunkt offenbar ausschließlich auf der Optik und der Leistung ihrer Boliden zu liegen“, wird Polizeipräsident Uwe Stürmer zitiert.