Am vergangenen Samstagnachmittag erlebten 16 SÜDKURIER-Leser das, worauf schon viele warten: Sie besuchten die Lukullum-Skybar in Friedrichshafen. Unter dem Motto 'SÜDKURIER öffnet Türen' luden wir mit den Betreibern des Hotels zur Entdeckungstour ein.

In der Lobby des Lukullum empfangen Andreas Strobel (rechts) und Kollegin Hanne Junginger die SÜDKURIER-Gäste.
In der Lobby des Lukullum empfangen Andreas Strobel (rechts) und Kollegin Hanne Junginger die SÜDKURIER-Gäste. | Bild: Ambrosius, Andreas

Treffpunkt war die Lobby des Lukullum. Nachdem es sich die Gäste in den Sesseln bequem gemacht hatten, begrüßte sie Hoteldirektor Andreas Strobel. Mit dabei: Kollegin Hanne Junginger, die gemeinsam mit Strobel und Geschäftspartner Alexander Stadler hart dafür gearbeitet hat, aus dem ehemaligen Häfler Restaurant ein Hotel mit 87 Zimmern zu machen.

„Viele haben uns belächelt.“
Andreas Strobel, Geschäftsführer Lukullum

„Viele haben uns am Anfang belächelt“, berichtete Strobel. „Man hat uns gesagt, wir sollen lieber Luxuswohnungen machen.“ Doch es ist anders gekommen. Nach gut zwei Jahren Bauzeit ist das neue Gastgewerbe an der Friedrichstraße 21 beinahe fertig. Das Restaurant hat bereits am 14. Mai geöffnet und gut die Hälfte der Zimmer ist bereits bezogen.

Nein, das ist nicht das Bettenlager des Lukullum. Vielmehr lagern in der Tiefgarage des Hauses noch Matratzen, die bald in den ...
Nein, das ist nicht das Bettenlager des Lukullum. Vielmehr lagern in der Tiefgarage des Hauses noch Matratzen, die bald in den Hotelzimmern verbaut werden sollen. | Bild: Benjamin Schmidt

Matratzen lagern noch in Garage

Zur Besichtigung teilten sich die Besucher in zwei Gruppen auf. Hanne Junginger führte zunächst in den Keller des Hauses, genauer gesagt in die Tiefgarage. Dort lagern noch zahlreiche Matratzen. „Die sind für den dritten und den vierten Stock.“ In diesen Räumen laufen noch Bauarbeiten. Die Garage mit 24 Stellplätzen soll übrigens nur für Hotelgäste sein. Wer im Lukullum zum Essen kommt, nutzt die Plätze vor dem Gebäude oder das naheliegende öffentliche Parkhaus.

Auch für Freya Baumhauser war die Führung interessant. Hier erklärt Hanne Junginger das digitale Ordersystem des Restaurants.
Auch für Freya Baumhauser war die Führung interessant. Hier erklärt Hanne Junginger das digitale Ordersystem des Restaurants. | Bild: Benjamin Schmidt

Über den Waschraum ging es hoch zur Küche. Hanne Junginger verwies auf einige Innovationen im Haus. So wird Müll etwa gekühlt, um Gerüche zu vermeiden. Zudem werden Abfälle feucht zerkleinert und zweimal monatlich abtransportiert. Bestellungen laufen digital – und werden dem Küchenpersonal per Bildschirm angezeigt. Kostet das nicht alles viel Energie? Hanne Junginger verriet, dass irgendwann sogar eine Brennstoffzelle von MTU das Haus nachhaltig mit eigenem Strom versorgen soll.

Die Schallschutzplatten an der Decke der Zeppelinstube werden wegen ihrer groben Struktur auch Sauerkrautplatten genannt.
Die Schallschutzplatten an der Decke der Zeppelinstube werden wegen ihrer groben Struktur auch Sauerkrautplatten genannt. | Bild: Benjamin Schmidt

Sauerkraut an der Decke

In der Zeppelinstube des Restaurants, die noch aus dem alten Lukullum stammt, gab es dann Sauerkraut an der Decke zu bestaunen. „Zumindest nennen wir die Platten so“, löste Hanne Junginger auf. Die speziellen Holzfaserplatten dienen zur Schalldämmung von Räumen. „Die Akustik war in der alten Stube ein Problem.“ Sie selbst fand die Platten nicht besonders schön. „Doch sie helfen tatsächlich.“ Und so hat ein Maler einen Luftschiff auf die Decke gemalt, um das Sauerkraut zu kaschieren. Wer es nicht weiß, dem fällt es nun vermutlich nicht mehr auf.

Hanne Junginger führte die Gäste durch das neue Hotel an der Friedrichstraße 21.
Hanne Junginger führte die Gäste durch das neue Hotel an der Friedrichstraße 21. | Bild: Benjamin Schmidt

Von der Stube ging es in den Wintergarten des Hauses. Weiteres Detail: Alle Möbel stehen auf Rollen. „So können wir den Raum auch für kleine Konferenzen nutzen“, erläuterte Hanne Junginger. Das Interieur kann einfach auf die Seite geschoben werden. Auch den Biergarten und den Frühstücksraum präsentierte sie. Letzterer bleibt bislang den Hotelgästen vorbehalten. Frühstück im Lukullum gibt es also vorerst nicht für Bewohner der Region.

Möbel auf Rollen: Wenn nötig, können diese Bänke ganz einfach Platz machen.
Möbel auf Rollen: Wenn nötig, können diese Bänke ganz einfach Platz machen. | Bild: Benjamin Schmidt

Dann ging es in die oberen Stockwerke. Wer genauer hinsieht, entdeckt auch im Treppenhaus das dämmende Sauerkraut an den Wänden, diesmal dunkel übermalt. Die Hotelzimmer sind gemütlich und modern eingerichtet. Schallschutzfenster verhindern, dass Lärm von der Straße nach innen dringt. Ein Standard-Doppelzimmer misst 20 Quadratmeter, die Preise variieren je nach Saison und starten bei etwa 120 Euro, so Andreas Strobel. Wer es größer und exklusiver mag, bucht eine der drei Luxussuiten für etwa 300 Euro die Nacht.

Auch die Hotelzimmer besichtigten die Besucher.
Auch die Hotelzimmer besichtigten die Besucher. | Bild: Ambrosius, Andreas

Endlich in der Skybar

Dann endlich, nach einem Besuch im Fitnessraum und der Besichtigung einer noch nicht ganz fertigen Suite, ging es ins vierte Obergeschoss. Dorthin, wo noch Handwerker arbeiten und der Ausblick auf den Bodensee dennoch großartig ist: In die Skybar. Ebenfalls schon anwesend in seinem Reich: Barkeeper Timo Köhler. Nach fünf Jahren in einer großen Stuttgarter Bar ist er nach Friedrichshafen gekommen.

Barkeeper Timo Köhler erklärte gerne, was es mit seinem Zeppelin-Drink auf sich hat.
Barkeeper Timo Köhler erklärte gerne, was es mit seinem Zeppelin-Drink auf sich hat. | Bild: Benjamin Schmidt

Zunächst ging es natürlich auf den Balkon – samt Blick auf den Bodensee. „Das ist schon echt schön hier oben“, sagte Besucherin Jasmina Hiß. „Faszinierend“ fand auch Manfred Frischmuth den Ausblick. Darauf, vor der Kulisse des Bodensees und der Schweizer Alpen Kulinarisches zu genießen, freute sich auch schon Matthias Leffer. „Wir wohnen nur 200 Meter Luftlinie von hier und haben schon unten im Restaurant gegessen. Das ist eine Bereicherung für Friedrichshafen.“ Etwa 100 Gäste werden im Außenbereich Platz finden, 120 Sitzplätze gibt es im Innenbereich. An zwei großen Feuerstellen mit umlaufenden Sitzgelegenheiten wird noch gebaut.

Gruppenbild in der Skybar: Exklusive Ein- und Ausblicke ins Restaurant-Hotel Lukullum in Friedrichshafen haben Leserinnen und Leser bei ...
Gruppenbild in der Skybar: Exklusive Ein- und Ausblicke ins Restaurant-Hotel Lukullum in Friedrichshafen haben Leserinnen und Leser bei „SÜDKURIER öffnet Türen“ genossen. Von links nach rechts: Marco Wannenmacher, Hotelbetreiber Andreas Strobel und Hanne Junginger, Olga und Matthias Leffer, Barkeeper Timo Köhler, Bruno und Kerstin Becker, Anja Egger, SÜDKURIER-Reporter Benjamin Schmidt, Jasmina Hiß, Harald Schuler, Manfred und Helga Frischmuth, Anja und Marlena Rock, Maria Domin, Thomas, Freya und Bianca Baumhauer. | Bild: Ambrosius, Andreas

Mit Lachshäppchen und Zeppelin-Drinks im Glas prosteten die Gäste mit Hanne Junginger und Andreas Strobel. Was es mit den Luftschiff-Drinks auf sich hat, erklärte Barkeeper Timo Köhler. „Was Sie hier trinken, ist eine Abwandlung des Lufthansa-Cocktails, auch Zeppelin Spritz genannt.“ Ab dem Jahr 1955 wurde Likör des Herstellers Mampe mit Champagner verdünnt und in der ersten Klasse der Airline gereicht. Heute reicht Köhler seinen Zeppelin Spritz ergänzt durch Ingwer und Zitrone.

Sichtlich zufrieden mit ihrem Besuch waren Helga und Manfred Frischmuth.
Sichtlich zufrieden mit ihrem Besuch waren Helga und Manfred Frischmuth. | Bild: Benjamin Schmidt

Den Besuchern hat‘s geschmeckt. Gast Harald Schuler gab nur ein „Ja logisch“, auf die Frage zurück, ob das Getränk mundet. Und auch Kerstin Becker betonte: „ Echt lecker, so ein Drink!“

Wer nun selbst bald von der Skybar mit historischem Getränk in der Hand auf den See blicken möchte, muss sich noch etwas gedulden. „Wir rechnen in etwa damit, dass wir in sechs Wochen öffnen können“, sagte Andreas Strobel. Leser des SÜDKURIER hatten nun bereits das Vergnügen.

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