In der Paulinenstraße soll ein Gebäudekomplex mit knapp 50 Wohnungen entstehen. Die Vorbereitungen für das Projekt der Städtischen Wohnbaugesellschaft (SWG) laufen schon seit 2019/2020. Seither war es um den geplanten Neubau zumindest in der Öffentlichkeit recht ruhig geworden. Wie SWG-Geschäftsführer Jürgen Schipek erklärt, lag der Schwerpunkt in den vergangenen beiden Jahren auf dem Vorhaben im Fallenbrunnen, wo im zweiten Bauabschnitten 119 Wohnungen errichten wurden.
Auf dem Grundstück in der Paulinenstraße stehen derzeit noch zwei Wohngebäude. Ein Teil der Wohnungen sei im vergangenen Jahr zur Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet worden, sagt der SWG-Chef über die derzeitige Nutzung. Parallel dazu seien die Planungen für den Neubau fortgeführt und weiter optimiert worden.
Woran wird aktuell gearbeitet?
Aufgestockt wurde die Zahl der Wohnungen, die hier entstehen sollen. Von zunächst 43 auf nun 49 Einheiten. Außerdem „lag der Schwerpunkt darauf, die energetische Planung zu konkretisieren und möglichst intensiv solare Potenziale zu nutzen“, sagt Schipek und ergänzt: „Die Sonnenpower verwenden wir zur Heizungsunterstützung. Aufgrund der Projektgröße hoffen wir, einen Anbieter für ein Mieterstrommodell gewinnen zu können.“
Flachdach mit Dachgarten oder Satteldach?
Zuletzt wurde im Gestaltungsbeirat über das Projekt beraten. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob die Gebäude Flach- oder Satteldächer bekommen sollen. Die Architekten Kormann aus Meersburg hatten Pläne mit begrünte Flachdächern entwickelt, mit Platz für PV-Anlagen und einen Dachgarten.

Für ein einheitliches Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes sprach sich der Gestaltungsbeirat hingegen für Satteldächer aus. Auch auf diesen ließen sich Photovoltaikanlagen realisieren. Das Grün eines Dachgartens könne man in den Innenhof verlegen. Dort könne es einfacher gepflegt werden und schaffe Begegnungen zwischen den Bewohnern.
Wie geht es nun weiter?
„Als Nächstes bereiten wir das Baugesuch vor“, erklärt der SWG-Chef zum weiteren Zeitplan. Angesichts hoher Baupreise und steigender Zinsen sei die Sicherung der Finanzierung zwischenzeitlich eine, wenn nicht sogar die größte Herausforderung. „Wir sind gerade beim öffentlich geförderten Wohnungsbau auf niedrige Zinsen sowie eine gute und stabile Förderkulisse angewiesen.“ Stehe die Finanzierungsampel auf Grün, plane man den Baustart bis Mitte kommendes Jahres ein. Schipek geht von einer etwa zweijährigen Bauzeit aus.
Für wen sind diese Wohnung geeignet?
„In der Paulinenstraße werden wir zu 100 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen errichten“, sagt Schipek. Die Mieten würden rund ein Drittel unter dem Mietspiegel liegen. Doch was passiert mit den Bewohnern der beiden Wohnhäuser, die für den Neubau weichen müssen? „Die Umzugsketten bereiten wir momentan vor und bieten den Mietern bedarfsgerechten Ersatzwohnraum an“, betont der SWG-Geschäftsführer.