Beherztes Eingreifen der Ersthelfer von Nachbarbooten hat am Sonntagmorgen ein größeres Unglück verhindert: Kurz vor 11 Uhr kam es im Yachtclub Langenargen an einem Steg zu einer Explosion und einem Feuer an Bord eines Segelbootes. Das Boot lag am Steg in Langenargen, während der Akku für den Elektromotor aufgeladen wurde.

Durch schnelles Eingreifen und Löschen des Brandes konnte verhindert werden, dass die Flammen sich ausbreiteten und auf andere Boote übergriffen. So trug lediglich der Bootseigner leichte Verletzungen davon. Er war zusammen mit zwei Kindern am Boot.

Wenige Sekunden nach der Explosion brennt es lichterloh

Wie Augenzeugen vor Ort berichteten, erschütterte gegen 11 Uhr eine Explosion den Hafen. Unmittelbar nach dem Knall stiegen von einem Boot weiße Rauchwolken auf und nur wenige Sekunden später brannten Teile des Segelbootes bereits lichterloh. Wie der SÜDKURIER auf Nachfragen bei der zuständigen Pressestelle der Polizei in Göppingen erfuhr, hielt sich zum Zeitpunkt der Explosion der Eigner der Yacht an Bord auf. Er habe entdeckt, dass im hinteren, offenen Bereich des Schiffs aus einem verschlossenen Stauraum Rauch dringt.

Mit einem Kran wurde das Segelboot an Land gehoben.
Mit einem Kran wurde das Segelboot an Land gehoben. | Bild: Hans-Robert Nitsche

Sohn springt geistesgegenwärtig vom Boot und läuft weg

Der Mann versuchte daraufhin, den Akku eines Elektromotors vom Strom zu nehmen, der gerade im Ladevorgang war. Das sei ihm jedoch nicht mehr gelungen, teilt die Polizei mit. Der Akku geriet in Brand und explodierte nur Sekunden später. Der Bootseigner konnte sich auf das Vorschiff retten, sein achtjähriger Sohn sprang geistesgegenwärtig vom Boot und rannte weg.

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Nach Aufforderung von Ersthelfern sprang der Bootsbesitzer ins Wasser. Er erlitt dennoch leichte Brandverletzungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Der achtjährige Junge blieb unverletzt, ebenso wie sein vierjähriger Bruder. Ob dieser zum Zeitpunkt der Explosion an Bord oder an Land war, konnte nicht geklärt werden.

In einem geschlossenen Stauraum geriet ein Akku während des Ladevorgangs in Brand und explodierte schließlich.
In einem geschlossenen Stauraum geriet ein Akku während des Ladevorgangs in Brand und explodierte schließlich. | Bild: Hans-Robert Nitsche

Ersthelfer rücken mit Feuerlöschern an

Unmittelbar nach der Explosion eilten Augenzeugen mit Feuerlöschern zu Hilfe und begannen das brennende Boot zu löschen, wobei es immer wieder zu kleinen Folgeexplosionen des Akkus kam. Schnell waren etliche Feuerlöscher organisiert, sodass bis zum Eintreffen der Feuerwehr die Gefahr gebannt und der Brand gelöscht war. Die Ersthelfer brachten das Boot auch aus der Boxengasse und verhinderten so, dass das Feuer auf Nachbarboote übergreifen konnte.

Kräfte der Feuerwehr Langenargen kontrollierten das Boot mit einer Wärmebildkamera und löschten den Akku ab.
Kräfte der Feuerwehr Langenargen kontrollierten das Boot mit einer Wärmebildkamera und löschten den Akku ab. | Bild: Feuerwehr Langenargen

Die Mitglieder der Feuerwehr Langenargen kontrollierten unter Atemschutz das Boot mithilfe einer Wärmebildkamera, bargen den Akku und löschten ihn ab. Warum der Akku zu brennen begann und dann explodierte, muss nach Angaben der Polizei noch geklärt werden. Der Schaden belaufe sich auf rund 8000 Euro.