Der Aluminium-Sandguss-Spezialist DGH Sand Casting in Friedrichshafen, früher MWS und noch früher Georg Fischer, hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Ravensburg Franz-Ludwig Danko von der Kanzlei Danko Insolvenzverwaltung bestellt.

„Der Geschäftsbetrieb geht auch im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter“, wird Danko in einer Mitteilung der Kanzlei zitiert. Die rund 265 Beschäftigten Mitarbeiter des Unternehmens seien am Donnerstag informiert worden. Löhne und Gehälter seien gesichert und werden nun für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt, heißt es weiter.

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In den nächsten Tagen und Wochen sollen die wirtschaftliche Situation und Sanierungsmöglichkeiten analysiert werden. „Ziel ist es, das Unternehmen und die Arbeitsplätze wenn irgend möglich zu erhalten“, so Danko. „Der Insolvenzgeldzeitraum verschafft uns jetzt eine wichtige finanzielle Atempause, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und die Sanierungsoptionen auszuloten.“

Pandemie- und Kriegsfolgen setzen dem Unternehmen zu

DGH Sand Casting fertigt in Friedrichshafen Aluminium-Sandguss-Teile, die in der Automobilindustrie sowie in der Energie- und Wärmetechnik zum Einsatz kommen. Die Folgen der Corona-Pandemie machen dem Unternehmen den Angaben der Kanzlei Danko zufolge stark zu schaffen. Seit Beginn der Pandemie seien die Umsätze um rund 35 Prozent zurückgegangen. Der Chip-Mangel sowie der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen hätten die Situation zuletzt massiv verschärft. Ein Teil der Mitarbeiter befinde sich seit geraumer Zeit in Kurzarbeit.