Eine dicke schwarze Rauchwolke verheißt nichts Gutes: Gegen 14.45 Uhr bricht beim Meckatzer Bierzelt auf dem Seehasenfest in Friedrichshafen ein Brand aus. Mitten auf dem Festgelände, am letzten Tag des beliebten Festes. Montags sind hier vor allem Familien mit Kindern unterwegs, abends treffen sich viele Firmen-Teams.
Die Polizei meldet kurz, dass eine Wurstbude brennt. Feuerwehr und Rettungsdienst sind schnell vor Ort. Eine dichte Rauchwolke steigt auf, in der Nordstadt wird der Brand bald zu riechen sei. Sirenen aus vielen Richtungen.
Teil des Festgeländes geräumt
In Windeseile werden die Festbesucher großräumig zum Gehen aufgefordert und auch das benachbarte Festzelt abgesperrt. „Das ging recht gut“, schilderte Monika Blank, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, bei einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch am späteren Nachmittag. Zum Zeitpunkt des Brandes seien viele Mitarbeiter von Fest, Stadt, Feuerwehr und Polizei ohnehin in der Nähe gewesen. „Sie sind aus allen Ecken gekommen und haben geholfen“, berichtet Blank. Die Gäste haben sich ihr zufolge „sehr vernünftig“ verhalten. Auch sei sofort zu den Feuerlöschern gegriffen worden.
Standbetreiber und Festgäste greifen zu Feuerlöschern
„Großes Lob an die Festbesucher“, schloss sich Feuerwehrkommandant Felix Engesser an. Die Einsatzkräfte rückten seinen Angaben nach zunächst mit zwei Fahrzeugen und zehn Mann an. Die Festgäste machten schnell und uneingeschränkt Platz. So konnte die Feuerwehr, vorbei am Graf-Zeppelin-Haus, Engesser zufolge relativ schnell an den Einsatzort kommen.
Engesser, Blank und allen anderen Beteiligten ist bei diesem Gespräch die Erleichterung deutlich anzumerken. Es fallen immer wieder die Worte „Dankbarkeit“ und „Erleichterung“. Christine Waggershauser und Kai Nopper vom Seehasenpräsidium loben die Rettungsdienste und sind „wahnsinnig dankbar“, dass schnell Schlimmeres verhindert werden konnte.
Grillhütte komplett niedergebrannt
Die Hütte, etwa sechs Mal sechs Meter groß, stand in Vollbrand. Standbetreiber und weitere Passanten nahmen erste Löschversuche vor. „Es wurden etwa 15 Feuerlöscher abgefeuert, leider ohne das erhoffte Ergebnis“, sagt Feuerwehrkommandant Engesser.

Zwischenzeitlich hatte der Einsatzleiter Verstärkung angefordert. Laut Engesser waren letztlich 35 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen vor Ort, darunter auch der Atemschutz-Trupp. Dazu kamen Sanitätsdienst und Polizei mit ihrem Aufgebot. Gegen 15.30 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht.

Einige Gasflaschen habe die Feuerwehr geborgen. Von dem Stand gehe keine Gefahr mehr aus, sagte der Kommandant bereits eine halbe Stunde später. Allerdings wurden seinen Angaben zufolge vier Menschen durch die Rauchgase in Mitleidenschaft gezogen, laut Stadtverwaltung zwei Menschen. „Aber keiner musste ins Krankenhaus“, sagte Engesser.

Nicht unbeschadet hat der große Baum neben der Grillhütte den Brand überstanden. Einige Äste habe man aus Sicherheitsgründen absägen müssen, sagte Stadtsprecherin Monika Blank.
Seehasenfest wird fortgesetzt
Bereits kurz nach 16 Uhr kündigten Stadtverwaltung und Seehasenfest-Präsidium an, dass das Fest wie geplant weiter laufe. Auch der betroffene Biergarten werde am Abend wieder offen sein – sobald die Feuerwehr nach der Nachkontrolle und dem Baumschnitt grünes Licht gebe.

Gegen 17.30 Uhr war das letzte Feuerwehrauto abgerückt, die Sperrung der Uferpromenade aufgehoben. Der Biergarten öffnete wieder – für die letzten Stunden Feierlaune an diesem Seehasen-Montag. Die Brandstelle ist schon mit einem Sichtschutz verkleidet. Am Abend meldet die Polizei: Das Revier habe Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, aktuell scheint ein technischer Defekt bei der Gasversorgung wahrscheinlich.