„No Roots“: Dem breiten Publikum bekannt wurde die Deutsch-Irin Alice Merton vor etwa sechs Jahren mit diesem Hit. Das Open Air in der Friedrichshafener Caserne war für die Sängerin mit ihrer Band ein Heimspiel, denn Bassist Alex Broschek ist Häfler.

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Entsprechend freute sich die Band auch, am Bodensee aufzutreten. „Ich freue mich besonders hier in Friedrichshafen zu sein, was natürlich an Alex liegt, der hier unterrichtet. Ich musste ihm versprechen, hierher zu kommen“, erzählt eine bestens gelaunte Alice Merton. „Eigentlich wollte ich heute noch schwimmen, doch da war überall nur Matsch.“ Sie versprach aber auch, bald wieder in Friedrichshafen auftreten zu wollen. „Bis dahin könnt ihr Alex engagieren, der spielt euch dann alle meine Lieder vor“, riet sie ihren Fans.

Als Alice Merton auf die Bühne kam um kurz vor 21 Uhr war der Jubel groß.
Als Alice Merton auf die Bühne kam um kurz vor 21 Uhr war der Jubel groß. | Bild: Hans-Robert Nitsche

Etliche Songs ihres zweiten Albums „S.I.D.E.S.“ haben das Zeug in die Charts zu stürmen, auch wenn es Alice Merton nach eigenem Bekunden nicht nur um Erfolge geht, sondern um Emotionen. Darum passten die künstlichen Steine auch hervorragend als Deko, da sie die vergangenen zwei Jahre ihres Lebens als schwierig und durchaus steinig beschrieb. Doch jetzt ist ihre Lebensfreude spürbar und hörbar zurück.

Die 28jährige Deutsch-Irin Alice Merton begeisterte die Zuschauer beim Caserne Open Air in Friedrichshafen.
Die 28jährige Deutsch-Irin Alice Merton begeisterte die Zuschauer beim Caserne Open Air in Friedrichshafen. | Bild: Hans-Robert Nitsche

Fehlende Wurzeln und Heimatlosigkeit

Die Songs kommen kraftvoll und teilweise auch melancholisch daher. Besonders gut ist das in „Loveback“ und „The Other Side“ zu hören. „Ich war unglücklich, habe mir professionelle Hilfe geholt und bin noch nicht auf der anderen Seite angekommen, aber ich weiß, es gibt eine andere Seite“, sagt Alice Merton. Die dann, von einem kurzen Regenschauer begleitet als Zugabe auch noch ihren bislang größten Hit „No Roots“ singt, der ihre fehlenden Wurzeln und ihre Heimatlosigkeit beschreibt.

Nach einer Stunde und 15 Minuten war das Konzert von Alice Merton mit einem kleinen Regenschauer während der Zugaben auch schon vorbei.
Nach einer Stunde und 15 Minuten war das Konzert von Alice Merton mit einem kleinen Regenschauer während der Zugaben auch schon vorbei. | Bild: Hans-Robert Nitsche