Ein Wecken mit Wurst hier, eine Fahrt mit dem Karussell dort – und auf dem Weg noch einmal beim Schießstand sein Können unter Beweis stellen. Wer über den Rummel beim Häfler Seehasenfest schlendert, kann einiges an Geld liegen lassen. Der SÜDKURIER hat eine Familie begleitet und die Kosten für Essen sowie Fahrgeschäfte unter die Lupe genommen.

Familie Jegler-Rueff ist jedes Jahr beim Häfler Heimatfest dabei. „Von der Schule aus machen wir bei den Sportveranstaltungen mit“, erzählt der 14-jährige Kevin. Seine älteren Brüder Timo (16) und Marco (17) sind das gesamte Wochenende gemeinsam mit Freunden auf dem Fest unterwegs. Cornelia Jegler-Rueff und ihr Mann Robert Rueff schauen sich traditionell das große Feuerwerk am Samstagabend von der Uferpromenade aus an.
4,50 Euro pro Currywurst
Bevor es über den Rummel geht, gibt es für die Familie eine Stärkung an der Steak Hütte von Anni Haas. Kevin, Timo und Marco sind sich einig: „Eine Currywurst mit Wecken bitte.“ Die Eltern entscheiden sich je für eine „Rote“. Zusammengerechnet zahlen Jegler-Rueffs für das kleine Mittagessen 21,50 Euro. „Die Wurst schmeckt sehr lecker und im Vergleich zu den Tellergerichten ist sie auch noch relativ preiswert“, sagt Cornelia Jegler-Rueff.

Die 47-Jährige freut sich jedes Jahr, gemeinsam mit der Familie das Heimatfest zu besuchen. „Es ist für Groß und Klein etwas geboten, das ist einfach schön.“ Auch sei der Rummel ein gelungener Treffpunkt um Bekannte und Freunde zu treffen, die man sonst nur selten sieht.
Jegler-Rueff betont aber, dass sie das Geld bei einem solchen Festbesuch im Vorfeld berechnen muss. „Wenn ich mit den Kindern hier bin, kann der Tag ein ganz schön teures Vergnügen werden“, gibt die Häflerin zu. „Mittlerweile sind die Jungs aber auch groß und gehen selbst mit ihren Freunden aufs Fest. Dann zahlen sie das auch von ihrem eigenen Geld.“
Adrenalin für 5 Euro
Um 14 Uhr öffnen die ersten Fahrgeschäfte. Zeit für Adrenalin, finden Timo und Marco. „Wenn ich hier bin, möchte ich auch Spaß haben und etwas richtig Großes fahren“, sagt Timo. Die zwei Jungs entscheiden sich für die Attraktion „Best XXL“, eine Riesenschaukel die sich während dem Schwingen in sich selbst dreht. Preis pro Fahrt und Person: 5 Euro. Dass sich das Geld lohnt, sind sich Marco und Timo anschließend einig. „Das war Adrenalin pur. Da zahle ich auch gerne mal ein bisschen mehr“, sagt Marco.

Statt für eine Fahrt mit der XXL-Schaukel entscheidet sich Kevin für eine Expedition mit dem Safari-Express. Das Karussell kostet 3 Euro und ist auch für Jüngere geeignet. „Es ist eher etwas entspannt, aber macht trotzdem super Spaß“, findet der 14-Jährige.

Die aktuellen Ausgaben nach Essen und der ersten Fahrt liegen bei 34,50 Euro. Alle Jungs wollen abschließend mit der Attraktion „Top-Spin“ fahren.
Fünf Schießversuche kosten 3 Euro
Auf dem Weg dorthin gibt es noch einen kleinen Zwischenstopp. „Ich will unbedingt schießen“, sagt Kevin, als die Familie an der Schießbude vorbeikommt. Für 3 Euro gibt es fünf Schüsse.

Nach ein paar erfolgreichen und noch mehr weniger erfolgreichen Versuchen von Kevin und Timo geht es zum letzten Fahrgeschäft. Bei der „Top-Spin“ sind nicht nur Nerven gefragt, sondern auch Wasserverträglichkeit. Eine Fahrt kostet 4 Euro. Wer drei Tickets kauft, zahlt nur 10.

Nachdem die große, sich überschlagende Schaukel zum Stillstand gekommen ist, gibt Kevin zu: „Mir ist ein bisschen schlecht geworden.“ Seine beiden größeren Brüder haben die Fahrt unbeschadet überstanden und sind glücklich. „Das hat mal richtig viel Spaß gemacht“, findet Timo.
Endsumme: 50,50 Euro für einen Nachmittag auf dem Rummel
Zwei Stunden auf dem Seehasenfest-Rummel sind vergangen. Für ein Mittagessen, je zwei Fahrten pro Kind und einem Stopp am Schießstand hat Familie Jegler-Rueff 50,50 Euro ausgegeben. Cornelia Jegler-Rueff erinnert: „Wer am Samstag das Feuerwerk sehen möchte, sollte auf jeden Fall noch die 5 Euro Eintritt pro Erwachsenen und Abzeichen einplanen.“
Sicherheit bei Unwetter
Wie im Falle von Unwettern reagiert wird, ist laut Stadt im Sicherheitskonzept für das Seehasenfest festgelegt. Bei Unwetterwarnung informiert die Feuerwehr den Entscheidungsstab des Festes, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Dazu gehören etwa Polizei, Notarzt und Seehasenpräsidium. „Der Entscheidungsstab berät und entscheidet die notwendigen Maßnahmen“, so Andrea Kreuzer, städtische Pressesprecherin. Wird der Festzug abgesagt, werden die teilnehmenden Klassen über die Schulen informiert. Die Öffentlichkeit wird entsprechend über die örtlichen Medien sowie das Internet und Facebook informiert. „Bei einer Räumung des Veranstaltungsgeländes werden die Besucher über Lautsprecherdurchsagen vom Veranstalter oder von der Polizei informiert“; sagt Kreuzer. Überlegungen, wegen der Witterung das Feuerwerk am Samstagabend oder den Festzug am Sonntag abzusagen gibt es Stand Freitagabend nicht. Das Seehasenfest findet bis einschließlich Montag statt.