FARNAZ NASIRIAMINI

Der erste Tag des chinesischen Kalenders im Jahr 2016 beginnt heute, das Jahr der Ziege ist zu Ende. Deshalb hat am Freitagabend in der „Caserne“ eine chinesisch-deutsche Feier mit buntem Programm für rund 200 Gäste stattgefunden. Das neue chinesische Jahr ist das des Feuer-Affen. „Wir wollen feiern und diese Gelegenheit für eine freundliche Begegnung und interkulturellen Austausch zwischen Chinesen und Deutschen nutzen“, erklärt eine der Veranstalterinnen, Langqui Zhong, die seit 22 Jahren in Deutschland lebt. Sie hat mit Wenjian Kong, Lei Zhang, Eva Krüger und Susanne Baum-Mitterhofer die Feier organisiert. „Viele Chinesen in dieser Gegend leben seit Jahren in Deutschland. Trotzdem bleibt die eigene Kultur eine feste Säule. Dennoch umarmen wir Deutschland als unsere neue Heimat, lernen und arbeiten ganz fleißig und bodenständig“, sagte Zhong in ihrer Ansprache. Umso mehr freue sie sich, dass so viele Deutsche an der Feier teilnehmen und so gemeinsam Freude miteinander teilen.

Die Feier begann mit dem traditionellen Gong und einem Drachentanz. Letzterer wurde von Schülern aus Wangen inszeniert. Ein traditioneller chinesischer Ausdruckstanz wurde von Tim Lingk (13), Jessica Lingk (10) und Linda Giesenberg (13) aufgeführt.

Wenjian Kong und Eva Krüger erklärten, was das Jahreshoroskop des Affen birgt. Im Zuschauerraum bekannten sich rund 15 Besucher dazu, im Jahr des Affen geboren zu sein (1932, 1944, 1956, 1968, 1980, 1992, 2004) und bekamen einen extra Applaus und chinesische Souvenirs. „Menschen, die im Jahr des Affen geboren sind, gelten als intelligent, schlau und flexibel. Sie sind sehr erfinderisch und können so die meisten Probleme mit Leichtigkeit lösen. Affen besitzen einen gesunden Menschenverstand und sind sehr wissbegierig“, zählte Eva Krüger auf.

Das Abendprogramm hatte so einiges zu bieten: Jinling Lu führte ein chinesisches Opernlied „Hongdou Ci“ auf, während Annemarie Leippert die Zuschauer mit einer Taichi-Vorführung begeisterte. Schüler der chinesischen Sprachschule Markdorf führten sangen Kinderlieder und Ruozhao Wang spielte auf der Piccoloflöte. Ein Höhepunkt war das China-Deutschland-Quiz, in der zwei Parteien gegeneinander auf der Bühne antraten und Fragen wie „Wie heißt der größte Berg Chinas“ oder „Wie heißt die älteste Partei Deutschlands“ beantworten mussten. Nach der Bühnenvorführung wurden das Büfett sowie so genannte Kultur-Ecken eröffnet, an denen man beispielsweise sein Können in der chinesischen Kalligraphie unter Beweis stellen konnte.

Gegen Ende gab Zhong den Gästen einen Rat mit auf dem Weg: „Das Tierzeichen des Affen überträgt einen klugen Rat: Gut denken, schnell handeln und alles in Bewegung setzen. Lasst uns das neue Jahr so glücklich und schwungvoll starten wie die Affen“, erklärte Zhong und wünschte allen Gästen ein frohes neues Jahr.


Chinesisches Neujahr

Die Zeitrechnung im alten China ist eine Zusammensetzung von Himmelsstämmen und Erdzweigen. Die zehn Himmelsstämme sind eine Kombination aus Holz, Feuer, Erde, Wasser und Metall sowie Yin und Yang. Die Erdzweige bestehen aus zwölf Tierzeichen. Aus diesen beiden Reihen wird durch Kombination ein Zyklus von 60 Zeichen geschaffen. Der 60-Jahre-Zyklus wurde im dritten Jahrhundert eingeführt und ist bis heute überliefert. Heutzutage ist es immer noch eine Tradi tion in China, mittels Tierkreiszeichen die Zeit und das Alter eines Menschen zu berechnen. (fani)