Nun ist es offiziell: Die Mädchen- und Jungenrealschule St. Elisabeth ist erste Fair-Trade-School in Friedrichshafen. Die Auszeichnung fand anlässlich einer Veranstaltung der Stadt Friedrichshafen, des Vereins Eine Welt und der St. Elisabeth-Schule auf der XXXL-Bühne der IBO-Messe statt. Dies geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor.
„Ihr habt’s geschafft“, verkündete Eine-Welt-Regionalpromotorin Anna Nägele, die die Schule bei den vorbereitenden Arbeiten begleitet hatte. „Ich bin wirklich stolz, dass wir mit der St. Elisabeth die erste Schule in Friedrichshafen haben, die sich Fair-Trade-School nennen darf“, sagte Dr. Tillmann Stottele, Leiter der Abteilung Umwelt und Naturschutz im Häfler Rathaus. In seiner Begrüßung machte er die Entwicklung von den sich selbstversorgenden Kleinbauern bis hin zur industriell betriebenen Plantage am Beispiel des Bananenanbaus deutlich. Als Beispiel vor Ort wies er auf den Café Friederico hin, der im Gemeinderat und vielen Büros getrunken wird und einen wichtigen Beitrag im fairen Handel leistet.
Im Mittelpunkt der Feierstunde standen die Schülerinnen von St. Elisabeth, die maßgeblich zum Erreichen der Zertifizierung beigetragen hatten. Allen voran Ramona Vogel, Maike Ollerdissen und Jana Schneider, die wichtige Aufgaben im Organisationsteam übernahmen. Sie berichteten von wichtigen Impulsen ihrer Religionslehrerin Schwester Christa-Maria Günther, offenen Ohren bei der Schulkonferenz und hilfreichen Tipps für den Internet-Blog von Karl Ludwig Biggel, der als ehemaliger Lehrer Schulen auf ihrem Weg zur „fairen Schule“ berät.
Außer einem regelmäßigen Verkauf von fairen Produkten aus dem Weltladen, den es an der Schule schon seit 18 Jahren gibt, hat das Team am Tag der Heiligen St. Elisabeth faire Rosen in den Klassenzimmern verteilt und faire Nikoläuse mit der Weihnachtspost verschickt. Was sonst noch in Sachen „fairer Handel“ in der Schule läuft, zeigten Siebtklässlerinnen mit einer schwungvollen Produktshow. Maria Gießmann von der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg überreichte die Urkunde.
„Als Fair-Trade-School trägt die Schule dazu bei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bauern und Produzentenfamilien in den Entwicklungsländern zu verbessern und die Armut zu verringern“, steht dort zu lesen. Den zweiten Teil der Auszeichnung – ein großes Fair-Trade-Banner – überreichten Schülerinnen und Schüler der Elektronikschule Tettnang, die schon länger Fair-Trade-School sind.
„Ich hoffe, dass wir uns steigern können, wenn in zwei Jahren die erneute Zertifizierung ansteht“, sagte Schulleiterin Sabine Schuler-Seckinger in ihrer Dankesrede. Dass der faire Gedanke in der St.-Elisabeth-Schule große Unterstützung findet, zeigte auch die Tatsache, dass viele Lehrkräfte zur Auszeichnungsfeier kamen und die Popband der Schule die musikalische Umrahmung übernahm. Tillmann Stottele wünscht sich, dass auf St. Elisabeth weitere Fair-Trade-Schulen folgen werden: „Je mehr engagierte Schulen, desto größer unsere Chancen, 2017 wieder als Fair-Trade-Town ausgezeichnet zu werden!“