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Friedrichshafen – Ganz hoch hinaus und ganz weit weg bewegen sich drei Schülerinnen und ein Schüler Montag für Montag, wenn sie im Karl-Maybach-Gymnasium (KMG) im dritten Obergeschoss sozusagen nach den Sternen greifen. „Radioastronomie“ heißt laut Mitteilung der Stadtverwaltung das Projekt, mit dem sich das Karl-Maybach-Gymnasium und sein außerschulischer Partner Airbus bei "Potzblitz", dem Schüler-Forscher-Programm, beworben haben. Zu erleben am 12. Mai anlässlich der "Langen Nacht der Technik" in der Dualen Hochschule im Fallenbrunnen.

Mit ihrer Lehrerin Sandra Gast, dem Elektroingenieur im Ruhestand, Peter Samson, und dem früheren KMG-Lehrer Eckart Staesche haben sie sich auf die Spur von Wasserstoffwolken gesetzt, die sich in unserer Galaxie bewegen. Georg Willich, Leiter Forschung und Entwicklung Raumfahrt Deutschland bei Airbus Defence and Space, begleitet mit seiner Expertise und einer Förderung das Projekt.

Einen 2,70 Meter durchmessenden Spiegel aus Fliegendraht haben die KMG‘ler konstruiert, mit dessen Hilfe und einem ebenfalls selbst konstruierten Empfänger sie Signale aus dem Weltall einfangen können. Eine schlichte Blechdose dient als Wellenleiter, der dann auf einem Dreibein in dem gewölbten Drahtspiegel die Empfangstechnik bergen wird. Das alles schließlich montiert auf ein computergesteuertes Präzisionsstativ.

„Dass wir so ein Thema in der Schule verfolgen können“, bekennt Felicia Heinzelmann, „ist schon klasse“. Am 20. März war die Gruppe bereits ein erstes Mal draußen, um Strahlung aufzufangen, berichtet Kirsten Lenk. Das Ergebnis erkennt man in einer digital umgewandelten Kurve auf dem Notebook, das aufgeklappt dort steht. Es hat also funktioniert. Zeichen aus dem Weltraum!

„Unsere Schüler lernen etwas über die Milchstraßenorganisation“, formuliert Eckart Staesche ein Ziel dieses Projekts, mit dem, so Sandra Gast, sich die Gruppe, in der an diesem Montag Danny Luu fehlt, vielleicht auch bei Jugend forscht bewerben will. Bis in die 1950er Jahre gab es nur Vermutungen, dass wir mitten in einer Spiralgalaxie leben, aber Messungen wie diese haben das schließlich bewiesen.

Jetzt tüfteln die Schülerinnen aber erst mal, wie sie diese komplizierte Materie bei der "Langen Nacht der Technik" den Besuchern vermitteln können. Eine zusätzliche Herausforderung, die unendlichen Weiten auf unsere Dimensionen herunterzuzoomen.