Nachdem der Gemeinderat im Mai eine Erhöhung der Elternbeiträge bei den Kita-Kosten von acht Prozent zum 1. Januar 2024 beschlossen hatte, steht jetzt ein zweites Thema an: Reichen die veranschlagten Essenskosten, die von den Eltern übernommen werden, in Zeiten der Inflation noch aus?
Zum Hintergrund: In den Häfler Kitas gibt es unterschiedliche Verpflegungsmodelle. Viele Kitas mit verlängerten Öffnungszeiten (maximal sieben Stunden Betreuung) haben mittags noch ein zweites Frühstück, das von einer Hauswirtschaftskraft in der Kita zubereitet wird. Das kann mal eine Butterbrezel, mal ein Grießbrei oder eine Suppe sein. Kostenfaktor für die Eltern: 70 Cent pro Mahlzeit, 14 Euro pro Monat. Das Problem: In Zeiten der Inflation scheint dieses Geld kaum mehr auszureichen, um den Kindern was Gesundes auf den Teller zu bringen.
Wie die Stadt auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, traten einige Eltern an die Stadt mit der Bitte um Anpassung des Essensgeldes heran. „Im Moment sieht die Gebührensatzung, die ab 1. Januar 2024 gilt, keine Erhöhungen beim Essensgeld vor“, erläutert Stadtsprecherin Andrea Kreuzer, „bei einer Neufassung der Beitragssatzung für die Kindergartengebühren muss dies nochmals geprüft und abgewogen werden.“
Cook and Freeze gibt es nicht überall
Andere Kitas hingegen setzen auf das Konzept Cook and Freeze, das auch vom Gemeinderat so beschlossen wurde: Tiefgefrorenes Essen verschiedener Anbieter wird angeliefert und im Konvektomaten erwärmt. Warum es das nicht überall gibt? „Hier gelten andere Anforderungen an die Küchenausstattung, diese können nicht in jeder Bestands-Kita umgesetzt werden“, erläutert Stadtsprecherin Andrea Kreuzer. In den neu gebauten Kitas hingegen sei das bereits Standard. Generell seien die Erfahrungen mit dem Konzept gut, so Kreuzer. Hier bezahlen die Eltern aktuell 60 Euro monatlich.
Grundsätzlich steht jeder Kita eine Hauswirtschaftskraft zu, die über die Freiwilligkeitsleistungen der Zeppelin-Stiftung bezahlt wird. Der Stundenumfang orientiere sich dabei an der Gesamtanzahl der zu betreuenden Kinder in der Einrichtung, so Kreuzer.