Viele Ideen haben die Frickinger schon zusammengetragen, um ihre Gemeinde lebenswerter und nachhaltiger zu machen. Bei einer Werkstatt im Sommer hatten sich unter Leitung der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Gemeinde, Anne Gehrmann, Arbeitsgruppen zusammengefunden, die jetzt bei einem Treffen im Rathaus erste Ergebnisse und Ideen vorstellten. Auch gingen bereits konkrete Empfehlungen an den Gemeinderat, wurden erste Termine festgelegt und Mitmachmöglichkeiten für weitere Interessierte vorgestellt.

Die Atmosphäre im Rathaussaal war entspannt. Alle Anwesenden schienen sich zu kennen. Offensichtlich hat schon ein Austausch zwischen den Arbeitsgruppen stattgefunden. Das ist sicher dem einhellig großen Teilnehmer-Interesse geschuldet, ihre Gemeinde auch für nachfolgende Generationen lebenswert zu machen. Christa Balser erklärt: „Hinzu kommt, dass der eine oder andere Ehrenamtliche gleich bei mehreren Projekten mitmischt.“ Sie formuliert ein großes Ziel der Projekte: „Wir wollen Spuren hinterlassen im Dorf.“

Gottfried Grundler (links) ist einer von zwei Gemeinderäten, die bereits in einer Arbeitsgruppe dabei sind.
Gottfried Grundler (links) ist einer von zwei Gemeinderäten, die bereits in einer Arbeitsgruppe dabei sind. | Bild: Martina Wolters

Schaufenster für die Gruppenarbeit

Dass es für ein Gros an Veränderungen noch deutlich mehr Mitstreiter braucht, stand für alle außer Frage. Dem Thema Öffentlichkeitsarbeit wiesen die Aktiven daher eine besondere Bedeutung zu. Soziale Medien, Zeitung und Mitteilungsblatt sollen genutzt werden. Sascha Monkos hatte die Idee für ein „Nachhaltigkeitsschaufenster“: Ein altes Fenster sowie präparierte Bilderrahmen hatte er dabei. Damit sollen künftig Gruppenaktivitäten, Termine und Mitmachaktionen bekannt gegeben werden. Diese Fenster könnten an verschiedenen Orten aufgehängt werden, wie am Rathaus oder beim Bäcker, um hier Aufmerksamkeit auf die Projekte zu lenken.

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Naschgarten, Lehrpfad und Sensen-Mähkurs

Zudem sollen möglichst viele Menschen mit ins Boot geholt werden. Christa Balser zählte für das Projekt Biodiversität beispielsweise Gartenbesitzer, Gewerbetreibende, Landwirte und alle am Thema Interessierten auf. Sie erzählte von einer Radtour entlang des Apfelrundwegs, bei der sie mit anderen Gruppenmitgliedern Ideen gesammelt habe für einen Bienen- und Insektenlehrpfad, einen Naschgarten sowie ansprechenden Sitzmöbeln.

Zum Abschluss ein Tag der offenen Gärten?

Birgit Kohler führte Werbung für einheimische Bepflanzung an, die für Insekten und Vögel wichtig sei. Aus dem Gremium kam die Idee, einen Kurs für richtiges Mähen mit der Sense zu organisieren. Im Frühjahr ist eine Exkursion nach Bad Saulgau geplant. Die Gemeinde ist als „Landeshauptstadt der Biodiversität“ ausgezeichnet worden. Hilde Gebhard erklärte, sie könnte sich am Ende des Projekts eine Art Tag der offenen Gärten vorstellen.

Möglichst viel Photovoltaik auf die Dächer

Ein erklärtes Ziel des Energiewende-Teams ist es, dass möglichst viele Dächer mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Auf eher schwierig zu bearbeitenden landwirtschaftlichen Böden wünscht sich die Gruppe Freiflächen-Solaranlagen. Solche Anlagen auf freiem Feld sollten auch für eine Genossenschaft zur Verfügung stehen, an der sich Bürger beteiligen können. Sprecher Gottfried Grundler formulierte auch den Wunsch, der Gemeinderat möge sich zum Energieverbrauch in der Gemeinde bestimmte Ziele setzen und sich Gedanken machen, wie man die Energieversorgung im Falle einer Katastrophe oder eines Blackouts sichern könnte.

Michael Beer (Zweiter von rechts) ist gleich in mehreren Arbeitsgruppen aktiv.
Michael Beer (Zweiter von rechts) ist gleich in mehreren Arbeitsgruppen aktiv. | Bild: Martina Wolters

Gemeinsame Treffen außerhalb der Gruppen

Insgesamt waren sich alle Anwesende einig, dass es künftig weitere gemeinsame Veranstaltungen außerhalb der Arbeitsgruppen geben soll. Michael Beer resümierte: „Wir sollten so vorgehen, dass wir zeigen können: Nachhaltiges Handeln macht Spaß.“ Bürgermeister Jürgen Stukle lobte die große Aktivität der ehrenamtlich Tätigen: „Wir machen jetzt einfach so weiter.“

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