Schon zu Marktstart am Sonntagvormittag ist kaum noch ein Parkplatz zu bekommen in und um Frickingen. Die 23. Ausgabe des Herbstmarkts ist augenscheinlich wieder einmal ein Publikumsmagnet. "Die Autokennzeichen verraten, dass wir auch viele überregionale Besucher haben", freut sich Bürgermeister Jürgen Stukle über die hohe Besucherfrequenz und den offensichtlichen Bekanntheitsgrad des Marktes.

Die Menschen strömen auf die sich durch den gesamten Ortskern schlängelnde Festmeile, gerne auch zu Fuß oder per Rad. Das Angebot ist äußerst vielfältig und reicht vom Körbeflechten, über Honigschleudern bis hin zum Tätowieren. Alles ist Handarbeit – von den Torten der Landfrauen bis zu den Filzspielsachen, die die Freundinnen Clara, Hannah und Sophia anbieten. Gemeinsam mit ihrer Oma haben die drei Mädchen Haarspangen und Zutaten für den Kaufladen gebastelt. Die Erdbeeren aus Filz sind der Renner und schon kurz vor Mittag ausverkauft.

Ähnlich gut läuft es am Stand von Rosi Barth. Die Frickinger Erzieherin hält viele Leckereien bereit. Von ihren selbst eingekochten Pfirsich-, Aprikosen- und Orangenmarmeladen sind um die Mittagszeit nur noch wenige Gläser da. Auch ihr Lemon Curd, eine eigens zubereitete Zitronencreme, wird gut angenommen, ebenso das Erdbeersalz. "Das eignet sich prima für Salatsoßen oder thailändische Gerichte", erklärt Barth. Infos und außergewöhnliche Honigprodukte wie Schokohonig gibt es bei Barbara Dorn aus Owingen. Gern erzählt die Imkerin den Umgang mit den von ihr gesammelten, großen Blütenpollen. Sie erntet sie täglich, friert sie gleich ein und, wenn sie genügend zusammen hat, werden sie getrocknet und gereinigt. "Da braucht man keinen Eiweiß-Shake. Die Pollen bieten zusammen mit Joghurt, Getreideflocken und geriebenem Apfel ein super Powerfrühstück."

Interessant ist es auch am Stand der Sozialstation Bodensee, wo Andrea Feiler zusammen mit Bürgermeister Stukle den Start einer neuen Sozialstation-Dependance im Frickinger Rathaus ankündigt. Nebenan informiert Helga Bockelmann über die Bürgerselbsthilfe vor Ort.

Selber anpacken ist ausdrücklich erlaubt beim Marktstand der Überlinger Nudelmanufaktur oder bei der Seilerei Emhart aus Riedlingen. Wer vom Bummeln durch die liebevoll herbstlich dekorierten Marktgässchen hungrig geworden ist, dem bieten die Vereine genügend Essensauswahl.

Wie in jedem Jahr hat das Herbstausschuss-Team um Eugen Trinler über den Marktzauber hinaus ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Dieses Mal liegt der Schwerpunkt auf Tänzen. Trinler selbst lädt zum bunten Tanzreigen mit Salemer Line-Dancern, Breakdance der Friedrichshafener Tanzschule "No.10" oder Free-Running aus Bruckfelden.

Die unterhaltsamen Vorführungen mit lustigen Gags machen Lust auf Mehr und lassen die Festgäste trotz Hitze auf der Pfarrhofwiese verweilen. Ganz ruhig geht es zu beim Minibauernhof, wo eifrig Ziegen gestreichelt werden und die ein oder andere Familie im Schatten verschnauft. Aber nicht lange, denn schließlich sind da noch die Vorführungen der Handwerksbetriebe, die Fahrten mit dem Paradiesbähnle, die Kletterwand, das Karussell und das Puppenspiel des Waldorfkindergartens. Obendrein können noch tolle, gespendete Preise gewonnen werden.
