Der Eisheilige Bonifatius sorgte dafür, dass die traditionelle Prozession zu Ehren des heiligen Georg in Limpach am Muttertag für Reiter, Musikanten und Pilger sowie zahlreiche Interessierte zu einem Zug der Herausforderungen wurde. Die für Mitte Mai eher ungemütlich kühlen Temperaturen machten den Gläubigen offenbar nichts aus. Allerdings setzte ergiebiger Landregen ein, der erst nachließ, als der Pilgerzug auf dem Rückweg Limpach wieder erreichte.

Kirchliche Ausritt beginnt pünktlich um 8 Uhr
So begann der kirchliche Ausritt pünktlich um 8 Uhr bei der Pfarrkirche St. Georg. Die Reiterprozession folgte dem üblichen Weg von Limpach über Höge und über die Leustetter Höfe zurück. Trotz des Wetters waren die Straßen im Limpach von ebenso vielen Menschen dicht gesäumt wie in den Jahren zuvor. Reiter und Ministranten waren durch Regencapes etwas geschützt und die meisten der mitlaufenden Pilger spannten ihre Regenschirme auf. Für die teilnehmenden Musikkapellen war es nicht möglich, die gesamte Strecke mitzugehen. Zum einen waren die Musikanten mit ihren Uniformen wenig gegen die Feuchtigkeit geschützt, andererseits können die Instrumente Schaden nehmen.
Auszeichnung für langjährige Treue
Seit mehr als 40 Jahren sind Karl Jegler und Helmut Messmer, beide Musikverein Roggenbeuren, dabei. „Bisher hat es selten so arg geregnet, wobei es tatsächlich schon einmal beim Georgiritt geschneit hat“, sagte Jegler. Messmer ergänzte: „Gerade die Klarinetten leiden sehr unter der Feuchtigkeit.“

Musiker suchen Schutz vor dem Regen
Deshalb scherten die Kapellen am Ortsende von Limpach aus, die meisten Musikanten suchten vorübergehend Schutz vor dem Regen. Da es bei Rückkehr der Prozession nicht mehr regnete, fügten sich die Kapellen wieder in den Zug ein und begleiteten den Tross musikalisch bis zum Kirchplatz. Auch die Pilger und Zuschauer waren nicht von der Stelle gewichen und versammelten sich zum Gottesdienst. So konnte der Georgiritt seinem religiösen Anspruch voll gerecht werden.
Von der Reitergruppe aus Ravensburg war Toni Romer dabei, der bei der vorherigen Reiterversammlung für seine 50. Teilnahme am Georgiritt ausgezeichnet wurde. „Ich war 1967 das erste Mal beim Georgiritt dabei“, sagte Romer auf Nachfrage. Sie hätten seinerzeit ihre Pferde aus dem Deggenhausertal geholt und dann aus Dankbarkeit beim Georgiritt mitgemacht.

Für Reiternachwuchs ist gesorgt
Auch der Reiternachwuchs scheint gesichert zu sein, viele Kinder und Jugendliche waren beim diesjährigen Ritt dabei. So etwa die neunjährige Ellen Jehle, die zum neunten Mal mitgeritten ist.

„Alle unsere drei Mädels sind bei dem Ritt dabei“, erzählte Mama Berenike Jehle, Ehefrau des traditionellen Vorreiters Ingo Jehle. Er habe die Rolle des Vorreiters vor etwa 15 Jahren vom Vater übernommen, erzählt Ingo Jehle. Und gern würde Ellen später einmal die Aufgabe der Vorreiterin von ihrem Vater übernehmen, wenn denn bis dahin Frauen diese Möglichkeit erhalten.