Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Gemeindepartnerschaft von Deggenhausertal mit Tschasartet (Császártöltés) aus Ungarn waren rund 50 Personen aus Ungarn nach Deggenhausertal gereist, um die Partnerschaft zu pflegen und das Jubiläum gemeinsam zu feiern. Eigentlich hätte das Treffen schon ein Jahr zuvor stattfinden sollen, jedoch hatte man, ob der Unsicherheiten bei möglichen Corona-Verordnungen, den Termin kurzerhand um ein Jahr verschoben. So konnte man nun unbeschwert und unbelastet gemeinsam ausgelassen feiern.

Graben für die Zukunft: Judit Stalter und Fabian Meschenmoser pflanzen einen Baum für die Zukunft der Gemeindepartnerschaft.
Graben für die Zukunft: Judit Stalter und Fabian Meschenmoser pflanzen einen Baum für die Zukunft der Gemeindepartnerschaft. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Pflanzung eines jungen Baumes

Einer der Höhepunkte war das Pflanzen eines Baumes, einer Robinie – auch falsche Akazie genannt – im Sportbereich von Wittenhofen, in der Nähe des Hallenbades. Im Beisein von gut 120 Gastgebern aus Deggenhausertal und Gästen aus Tschasartet legten die Bürgermeisterin aus Ungarn, Judit Stalter und der Bürgermeister von Deggenhausertal, Fabian Meschenmoser, Hand an und pflanzten sorgsam den jungen Baum unter dem Beifall der vielen Zuschauer. Der Baum wird als Sinnbild gesehen, die Partnerschaft der beiden Gemeinden fortzuführen und durchaus auch eine Verjüngung zu bewerkstelligen.

Bürgermeister pflanzen Robinie Video: Wolf-Dieter Guip

Partnerschaftsbeauftragte würde Amt gerne in jüngere Hände geben

Dazu passt der Wunsch von Sigrid Krause, die seit Anbeginn der Partnerschaft Partnerschaftsbeauftragte ist: „Schon seit der damalige Bürgermeister Knut Simon vor 33 Jahren in Tschasartet war, war ich dabei und bin seit Begründung der Partnerschaft Partnerschaftsbeauftragte.“ Und sie würde dieses Amt gerne in jüngere Hände geben und vor allem soll die Verbindung auch in Zukunft weitere Belebung finden, indem es wieder mehr Austausch zwischen Vereinen und der Schule gibt. Die Baumpflanzung erinnert auch an die Pflanzung der Partnerschaftslinde, die am 12. Juni 1993 bei der Schule in Wittenhofen gepflanzt wurde und die sich über die Jahre prächtig entwickelt hat.

Partnerschaftslinde: Fabian Meschenmoser (von links), Judith Stalter und Knut Simon posieren vor der dem Baum, der am 12. Juni 1993 vor ...
Partnerschaftslinde: Fabian Meschenmoser (von links), Judith Stalter und Knut Simon posieren vor der dem Baum, der am 12. Juni 1993 vor der Schule in Wittenhofen zur Begründung der Partnerschaft gepflanzt worden war Bild: Wolf-Dieter Guip | Bild: Wolf-Dieter Guip

Festakt im Feuerwehrgerätehaus

Bei einem Festakt im Feuerwehrgerätehaus in Wittenhofen stellte Bürgermeister Fabian Meschenmoser fest: „Seit die Ungarn da sind, scheint bei uns die Sonne“. Und er freute sich, dass das Jubiläum nun nachgefeiert werden könnte und wünschte sich, dass die Partnerschaft sich auch in Zukunft gut weiterentwickeln werde.

Bürgermeisterin Judit Stalter erinnerte daran, dass die Partnerschaft seinerzeit von den Bürgermeistern Knut Simon und Stefan Wiedner begründet wurde. Als sie als Bürgermeisterin gewählt wurde, hätte sie sehr gerne diese Partnerschaft fortgeführt. „Als wir jetzt nach Deggenhausertal aufgebrochen sind, kam Stefan Wiedner zu mir ins Amt und hat gesagt, dass er leider nicht mit reisen könnte, aber er hatte eine Flasche Schnaps dabei, die ich mit besten Grüßen mit ins Deggenhausertal nehmen soll“, so Stalter.

Spaß im Feuerwehrhaus: Gemeindeclownin Talina sorgt für lockere Stimmung bei Fabian Meschenmoser und Judit Stalter. Bild: Wolf-Dieter Guip
Spaß im Feuerwehrhaus: Gemeindeclownin Talina sorgt für lockere Stimmung bei Fabian Meschenmoser und Judit Stalter. Bild: Wolf-Dieter Guip | Bild: Wolf-Dieter Guip

Gute Stimmung bei Besuchern und Gastgebern

Im Saal des Feuerwehrhauses waren auch Éva und Marin Zoltán, deren Gastgeber Gaby und Otto Kopp auch Obersiggingen sind. „Wir sind jetzt das vierte Mal in Deggenhausertal und es ist einfach schön hier, weil es sehr nette Leute gibt, die immer fröhlich sind, sagt Éva Zoltán. Éva und ihr Mann arbeiten häufig in Deutschland am Starnberger See, werden aber Császártöltés nie verlassen, weil sie dort ihr Haus und eine große Familie haben.

Gastgeber und Gäste: Éva (links) und Zoltán Márin (rechts) aus Ungarn fühlen sich sehr wohl bei ihren Gastgebern Gabi und Otto Kopp ...
Gastgeber und Gäste: Éva (links) und Zoltán Márin (rechts) aus Ungarn fühlen sich sehr wohl bei ihren Gastgebern Gabi und Otto Kopp (links daneben). | Bild: Wolf-Dieter Guip
Feierlaune: Die Donauschwaben Istvan (links) und Maria Mayer (zweite von rechts) amüsieren sich köstlich mit ihren Gastgebern Manfred ...
Feierlaune: Die Donauschwaben Istvan (links) und Maria Mayer (zweite von rechts) amüsieren sich köstlich mit ihren Gastgebern Manfred und Monika Ströhle. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Ihre schwäbische Heimat können die Donauschwaben Istvan und Maria Mayer nicht verleugnen. „Seit Begründung der Partnerschaft sind wir ein Teil davon und waren bei jeder Fahrt ins Deggenhausertal dabei und wir sind sehr gerne bei der Familie Ströhle“, sagt Istvan Mayer. Und Gastgeber Manfred Ströhle ergänzt: „Es hat sich eine Freundschaft über mehrere Generationen entwickelt, bei der man von Geburten bis zu Todesfällen alles gemeinsam erlebt.“