Dichter Qualm steigt aus der Halle des Untersigginger Unternehmens Holz Knisel empor, als die Freiwillige Feuerwehr Deggenhausertal am mutmaßlichen Brandherd eintrifft. Es handelt sich um die Jahreshauptübung. Zahlreiche Einwohner beobachten das Geschehen und wollen sich von der Leistungsfähigkeit der Wehr überzeugen.

Der Mannschaftstransportwagen als Einsatzleitwagen mit der Führungsgruppe, die auch die Dokumentation des Einsatzes übernimmt, ist als erstes zur Stelle. Hier werden die Aufgaben der einzelnen Trupps koordiniert. Die Löschwasserversorgung wird über einen Überflurhydranten und aus der Deggenhauser Aach aufgebaut. Weiterhin gilt es, die Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Atemschutz über die Rückseite und Vorderseite sicherzustellen.
Rotes Kreuz richtet Verletztensammelplatz ein
Zudem muss das Gebäude mit Geläsen von Rauch befreit werden. Mithilfe der inzwischen eingetroffenen Drehleiter aus Salem wird eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut, um Nachbargebäude zu schützen. Das angeforderte Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Salemertal, richtet einen Verletztensammelplatz in sicherer Entfernung ein.


Einsatzleiter Claudius Mecking über mögliche Gefahren
Worauf haben die Führungsgruppe und die Einsatzkräfte besonders zu achten? Einsatzleiter Claudius Mecking erklärt: „An der Einsatzstelle besteht insbesondere die Gefahr, dass Atemgifte entstehen, dass sich der Brand ausbreitet und es zu Angstreaktionen kommt. Zudem könnten Teile des Gebäudes einstürzen. Auch von der Elektrizität könnten Gefahren ausgehen sowie Verletzungen jeglicher Art auftreten.“
Kreisbrandmeister Alexander Amann zieht ein positives Fazit: „Alle Einsatzkräfte haben sauber und strukturiert gearbeitet. Ganz wichtig ist die Menschenrettung. Es gab drei Verletzte. Die dritte Person wurde 15 Minuten nach Eintreffen des ersten Fahrzeugs gerettet. Das ist bei der Größe des Gebäudes sehr gut.“ Die Einsatzkräfte haben laut Amann auch beachtet, dass auf dem Gebäude eine Photovoltaikanlage ist und weder Menschen noch Fahrzeuge dort sind, wo Material herunterfallen kann.

Bürgermeister freut sich über großes Interesse seitens der Bürger
Einsatzleiter Claudius Mecking zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und erklärt, dass es ob der Größe des Gebäudes etwas länger gedauert habe, sämtliche Räume zu entrauchen. Bürgermeister Fabian Meschenmoser betont: „Die Übung ist sehr ruhig und sachlich abgelaufen und die Menschenrettung ist schnell erfolgt.“ Er zeigt sich begeistert von der großen Anzahl an Einwohnern, die gekommen sind und vor allem von den vielen Kindern. Vielleicht könne sich so der eine oder andere für die Wehr begeistern und der Jugendfeuerwehr beitreten.

Er habe die Halle gern als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt, sagt Hermann Knisel, Chef des Unternehmens. „Hier lagern gut 10.000 Holzpaletten und etwa 250 Kubikmeter Holz, das ist eine hohe Brandlast. Und nebenan ist ein Reifenhandel.“