Dichter Qualm steigt aus der Halle des Untersigginger Unternehmens Holz Knisel empor, als die Freiwillige Feuerwehr Deggenhausertal am mutmaßlichen Brandherd eintrifft. Es handelt sich um die Jahreshauptübung. Zahlreiche Einwohner beobachten das Geschehen und wollen sich von der Leistungsfähigkeit der Wehr überzeugen.

Übungsobjekt bei der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Deggenhausertal ist die Halle der Firma Knisel, in der Unmengen von ...
Übungsobjekt bei der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Deggenhausertal ist die Halle der Firma Knisel, in der Unmengen von Holz lagern. Groß ist das Intersse der Einwohner der Gemeinde. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Der Mannschaftstransportwagen als Einsatzleitwagen mit der Führungsgruppe, die auch die Dokumentation des Einsatzes übernimmt, ist als erstes zur Stelle. Hier werden die Aufgaben der einzelnen Trupps koordiniert. Die Löschwasserversorgung wird über einen Überflurhydranten und aus der Deggenhauser Aach aufgebaut. Weiterhin gilt es, die Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Atemschutz über die Rückseite und Vorderseite sicherzustellen.

Rotes Kreuz richtet Verletztensammelplatz ein

Zudem muss das Gebäude mit Geläsen von Rauch befreit werden. Mithilfe der inzwischen eingetroffenen Drehleiter aus Salem wird eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut, um Nachbargebäude zu schützen. Das angeforderte Deutsche Rote Kreuz, Ortsverein Salemertal, richtet einen Verletztensammelplatz in sicherer Entfernung ein.

Am Verbandsplatz des DRK-Ortsvereins Salemertal leistet Leo Wirkner (rechts) dem „Verletzten“ Ben Schäfer von der ...
Am Verbandsplatz des DRK-Ortsvereins Salemertal leistet Leo Wirkner (rechts) dem „Verletzten“ Ben Schäfer von der Jugendfeuerwehr Deggenhausertal erste Hilfe. | Bild: Wolf-Dieter Guip
Ben Schäfer, Elisa Ledermann und Lisa Hatziing (von links) mimen gleich die Verletzten.
Ben Schäfer, Elisa Ledermann und Lisa Hatziing (von links) mimen gleich die Verletzten. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Einsatzleiter Claudius Mecking über mögliche Gefahren

Worauf haben die Führungsgruppe und die Einsatzkräfte besonders zu achten? Einsatzleiter Claudius Mecking erklärt: „An der Einsatzstelle besteht insbesondere die Gefahr, dass Atemgifte entstehen, dass sich der Brand ausbreitet und es zu Angstreaktionen kommt. Zudem könnten Teile des Gebäudes einstürzen. Auch von der Elektrizität könnten Gefahren ausgehen sowie Verletzungen jeglicher Art auftreten.“

Kreisbrandmeister Alexander Amann zieht ein positives Fazit: „Alle Einsatzkräfte haben sauber und strukturiert gearbeitet. Ganz wichtig ist die Menschenrettung. Es gab drei Verletzte. Die dritte Person wurde 15 Minuten nach Eintreffen des ersten Fahrzeugs gerettet. Das ist bei der Größe des Gebäudes sehr gut.“ Die Einsatzkräfte haben laut Amann auch beachtet, dass auf dem Gebäude eine Photovoltaikanlage ist und weder Menschen noch Fahrzeuge dort sind, wo Material herunterfallen kann.

Während einige Feuerwehrkräfte per Steckleiter ins Gebäude gelangen, hilft ein Kamerad im Erdgeschoss Manuel Hirscher (rechts) und Dunja ...
Während einige Feuerwehrkräfte per Steckleiter ins Gebäude gelangen, hilft ein Kamerad im Erdgeschoss Manuel Hirscher (rechts) und Dunja Ehrenfried aus dem Fenster. Beide waren mit dem ersten Trupp im Gebäude und haben einen Verletzten gerettet. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Bürgermeister freut sich über großes Interesse seitens der Bürger

Einsatzleiter Claudius Mecking zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und erklärt, dass es ob der Größe des Gebäudes etwas länger gedauert habe, sämtliche Räume zu entrauchen. Bürgermeister Fabian Meschenmoser betont: „Die Übung ist sehr ruhig und sachlich abgelaufen und die Menschenrettung ist schnell erfolgt.“ Er zeigt sich begeistert von der großen Anzahl an Einwohnern, die gekommen sind und vor allem von den vielen Kindern. Vielleicht könne sich so der eine oder andere für die Wehr begeistern und der Jugendfeuerwehr beitreten.

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung haben die Einsatzkräfte eine Leitung zur Deggenhauser Aach gelegt und pumpen über zwei Geräte ...
Zur Sicherstellung der Wasserversorgung haben die Einsatzkräfte eine Leitung zur Deggenhauser Aach gelegt und pumpen über zwei Geräte Wasser zum Brandherd. | Bild: Wolf-Dieter Guip

Er habe die Halle gern als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt, sagt Hermann Knisel, Chef des Unternehmens. „Hier lagern gut 10.000 Holzpaletten und etwa 250 Kubikmeter Holz, das ist eine hohe Brandlast. Und nebenan ist ein Reifenhandel.“