Simon Neitzel, Vorsitzender von "Wir und Jetzt", erklärt: "1,8 Prozent des Umsatzes der teilnehmenden Verbraucher kommt dem Förderprojekt seiner Wahl – Musik- oder Sportverein, Schützen- oder Narrengilde sowie sonstigen sozialen Einrichtungen – zugute." Weitere 0,2 Prozent des Umsatzes werden in einen Bürgerfonds eingebracht.
Bewusstsein für regionale Wirtschaft
Über die Verwendung dieser Mittel entscheidet jährlich basisdemokratisch ein Bürgerparlament. Und worum geht es bei der Bürgerkarte neben dem sozialen Aspekt, der dem Gemeinwohl dient? Es gehe darum, Kaufkraft in der Region zu halten, indem Verbraucher vor Ort einkaufen. Es soll Bewusstsein für die regionale Wirtschaft geschaffen werden. Gerade in Zeiten, in denen teils riesige globale Internetplattformen in nahezu allen Bereichen dem stationären örtlichen Handel an die Existenzgrundlage gehen, gelte es Wege zu finden, das Geld in der Region zu halten.
Instrument zur Kundenbindung
Die Bürgerkarte sei also durchaus ein Kundenbindungsprogramm, das über Rabatt-Aktionen hinausgeht und gleichzeitig den Bürgern und sozialen Einrichtungen hilft. Und werden sich durch die Teilnahme des Lehenhof-Bioladens dort die Preise erhöhen? "Auf keinen Fall", betont Dupuis. Eine Preiserhöhung in dieser Größenordnung würde mehr Aufwand erfordern und außerdem würden sich die in Summe zwei Prozent des Umsatzes als Werbungskosten steuerlich positiv auswirken. Und auch im Kassenbereich des Geschäfts sei der zusätzliche Aufwand durchaus überschaubar.
Weitere Händler für Projekt gewinnen
Jetzt gilt es für Simon Neitzel und die Initiative "Wir und Jetzt", weitere teilnehmende Händler im Deggenhausertal und Bodenseekreis für das Projekt zu gewinnen und auch Vereine und Institutionen können sich noch als Nutznießer des Systems melden.
Informationen im Internet:www.wirundjetzt.org/buergerkarte-bodensee-oberschwaben/