Lorna Komm

Die Tage der Traditionsgaststätte Dorfkrug in Daisendorf scheinen gezählt: Die Außenwerbung ist entfernt, innen ist schon vieles ausgeräumt und das Haus ist weitgehend unbewohnt. 1975 hatte Gerhard Brunner zusammen mit seiner Frau Rosemarie die Gaststätte gegründet. Gute 30 Jahre führte das Paar die Dorfwirtschaft. Unter dem Namen „Sheriff“ wurde Gerhard Brunner weit über die Dorfgrenzen hinaus legendär. Zuletzt hatte das ungarische Ehepaar Kirics die Gaststätte gepachtet.

Neubau soll größer und höher werden als Dorfkrug

Jetzt hatte der Gemeinderat über einen Bauvorbescheid zum Abbruch des Gebäudes und zum Bau eines Wohngebäudes mit Tiefgarage zu entscheiden. Das neue Gebäude soll mit etwas mehr als zehn Metern höher werden als das bisherige Gebäude, auch eine wesentlich höhere Grundfläche ist geplant.

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Es sei fraglich, ob das beantragte Haus in dieser Kubatur zulässig sei, erläuterte Amtsleiter Julian Baiker das Vorhaben. „Damit wäre es einen halben Meter höher als die Häuser in der Umgebung.“ Ein Grundriss mit genauen Zahlen der Wohneinheiten und Stellplätze sei bislang noch nicht eingereicht worden, sagte Baiker.

Bestehendes Gebäude ist schon das größte im Ortskern

Bürgermeisterin Jacqueline Alberti ergänzte, dass das Haus schon vorher der größte Baukörper im Ortskern gewesen sei und der Neubau nun noch größer werden solle. Zum Zeitpunkt der Antragstellung für den Neubau hatte es für das Gebiet in der Ortsmitte noch keinen gültigen Bebauungsplan gegeben. Die Aufstellung dieses Bebauungsplans „Alter Ortskern“ hatte der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung in einem vorhergehenden Tagesordnungspunkt beschlossen.

Gemeinderat lehnt Baugesuch mehrheitlich ab

Monika Bernhard (FWV) meinte, der „rechteckige Würfel passt nicht ins Gebiet“. Es gebe keine Hinweise darauf, wie das Gebäude wirklich aussehen soll. Bei einem Ortstermin vor der Sitzung habe sie zudem anhand der aufgemalten Striche herausgestellt, dass die geplante Tiefgarage so nicht passen würde. Michael Hucht (FWV) war ebenfalls der Meinung, dass die Tiefgarage so auf dem Platz nicht möglich wäre. Heinrich Straub (CDU) sprach sich für eine verträgliche Bebauung aus: „Sie darf nicht aus dem Rahmen fallen.“ Mit einer Enthaltung lehnte der Gemeinderat schließlich das Baugesuch ab.