Gehen bei der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) bald die Lichter aus? Diese Frage stand Ende 2022 im Raum. Durch eine geplante Ausschreibung des Landes für den Schienenverkehr bangte man in der Region um die Existenz der BOB.
Darum drohte der Geißbockbahn das Aus
Die Bodensee-Oberschwaben-Bahn – in der Region auch Geißbockbahn genannt – legt pro Jahr auf dem Streckenabschnitt zwischen Aulendorf und Friedrichshafen rund 550.000 Kilometer zurück. Die neuen Anforderungen der geplanten Ausschreibung umfassten allerdings weit mehr. Der geforderte Leistungsumfang sollte um ein Vielfaches erweitert werden. Damit wäre der weitere Betrieb der BOB, die Landkreisen, Städten und Kommunen entlang der Strecke gehört, nahezu unmöglich geworden.
Die Verantwortlichen vor Ort kämpften gemeinsam gegen ein mögliches Aus. Mit Erfolg: Wie die Betreiber der BOB in einem Pressetext mitteilen, ist die Zukunft der Bodensee-Oberschwaben-Bahn ist für die nächsten Jahre gesichert. „Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und die BOB einigten sich darauf, den bestehenden Verkehrsvertrag bis zum Dezember 2032 weiter laufen zu lassen. Damit verzichtet das Ministerium darauf, die Verkehrsleistungen im Rahmen des Vergabeverfahrens Stuttgart-Bodensee neu auszuschreiben.“
Das sagt der Verkehrsminister
Landesverkehrsminister Winfried Hermann wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Im Interesse der Fahrgäste ist es gut, dass wir hier gemeinsam eine pragmatische Lösung gefunden haben. Wir haben damit der Bodensee-Oberschwaben-Bahn eine klare Perspektive gegeben.“
Bis 2032 könne die regional beliebte Bahn zuverlässig die Fahrgäste zwischen Aulendorf und Friedrichshafen ans Ziel bringen. Für die Zeit danach könne sie sich neu aufstellen, sodass sie an künftigen Ausschreibungen des Landes in der Bodenseeregion teilnehmen könne. „Ob dies durch das Eingehen einer strategischen Partnerschaft mit Dritten oder durch den Aufbau eigener leistungsfähiger Strukturen erfolgt, muss die BOB selbst entscheiden.“
Erleichterung in der Region
In der Region sorgte die Entscheidung für Freude und Erleichterung. Die BOB könne den Betrieb für die nächsten neun Jahre planen. Andreas Honikel-Günther, stellvertretender Landrat im Kreis Ravensburg sowie Beiratsvorsitzender der BOB, betont „Wir sehen diese Entscheidung als Vertrauensbeweis des Landes in die Leistungsfähigkeit und Qualität, für die die BOB in unserer Region seit 30 Jahren steht.“ BOB-Geschäftsführer Horst Schauerte: „Wir können damit unsere überaus erfolgreiche Arbeit fortsetzen.“