Ist der Bodensee der schönste See Deutschlands? Wie lassen sich Brände von E-Autos auf der B 31 verhindern? Und wie werden wir endlich die Quagga-Muschel los?

Die Software ChatGPT kann dank Künstlicher Intelligenz (KI) viele Fragen beantworten. Der Chatbot wurde mit riesigen Datenmengen aus dem Internet gefüttert und wird in der Branche bereits als Meilenstein gefeiert. Zeit also für ein Chat-Interview, um herauszufinden, was sie denn wirklich über unsere Region weiß.

Resistent gegen Small Talk

Doch wie startet man ein Interview mit einer KI? Auf Small Talk zu Beginn reagiert sie allergisch. Nein, am Bodensee sei sie noch nie gewesen. „Als Sprachmodell bin ich nicht in der Lage, physisch zu reisen oder Dinge zu erleben.“ Okay, also direkt die erste Frage ins Eingabefeld: „Der Bodensee wurde kürzlich zum schönsten See Deutschlands gekürt. Ist er wirklich der Schönste?“

„Schönheit ist ein subjektives Konzept und die Meinungen über den schönsten See der Welt können auseinandergehen“, antwortet sie. Und weiter: „Manche finden ihn vielleicht den schönsten See der Welt, andere bevorzugen vielleicht einen anderen See.“

KI liest keine Nachrichten

Bei der nächsten Frage zeigen sich gleich ihre Grenzen. Die Frage lautet: „Vor kurzem brannten auf der B 31 sieben Elektroautos. Sind sie eine Gefahr für die Verkehrssicherheit in unserer Region?“ Die Antwort: „Mir sind in letzter Zeit keine Vorfälle bekannt, bei denen Elektroautos auf der B 31 oder einer anderen bestimmten Straße Feuer gefangen haben“, erklärt sie.

Aber hat sie nicht die Nachrichten verfolgt? „Ich entschuldige mich, mein Wissen basiert auf dem Stand vom September 2021“, antwortet sie. Dann entgegnet sie, dass jede Art von Fahrzeug, ob elektrisch oder nicht, eine potenzielle Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen kann, wenn es nicht ordnungsgemäß gewartet wird oder eine Fehlfunktion vorliegt.

Schockierende Methoden gegen Quagga-Muschel

Bei der nächsten Frage hat die KI ein paar besorgniserregende Lösungsansätze zu bieten: „Wie werden wir die Quagga-Muschel im Bodensee los?“ Ihre Antwort: Taucher könnten die Muscheln manuell aus dem Wasser entfernen. Oder man könnte toxisches Kupfersulfat ins Wasser kippen, um die Muscheln abzutöten. Oder man könnte sie mit einer Krankheit infizieren. Oder einfach die Muscheln ausbaggern.

„Der beste Ansatz ist wahrscheinlich eine Kombination mehrerer Methoden“, empfiehlt sie. Außerdem ein wichtiger Hinweis von ihr: „Es ist auch wichtig, mit lokalen Behörden und Experten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die verwendeten Methoden sicher und effektiv sind.“

Fazit: Finger weg vom Bodensee

Das Chat-Interview endet vorzeitig, denn das Urteil ist klar: Gut, dass diese Maschine noch nicht die Weltherrschaft übernommen hat. Auch für den Bodensee würde das nichts Gutes bedeuten. Weite Teile des Bodenseeufers wären zwecks Muschelbekämpfung ausgebaggert – und voller Kupfersulfat.