Strahlender Sonnenschein, zwei bis drei Windstärken. Wer mit seinem Boot in den Sommerferien am Bodensee auf Segelreise geht, sollte normalerweise nicht zu spät am Nachmittag im Hafen seiner Wahl sein, sonst kann es in beliebten Häfen wie dem Gemeindehafen in Langenargen, im dortigen Yachtclub oder auch in Meersburg oder Immenstaad schon voll sein.

In diesem Jahr scheint alles anders: Selbst bei bestem Wetter gibt es oft noch jede Menge Gastliegeplätze. Die Hafenmeister freuen sich, wenn jemand kommt. Im Gemeindehafen von Langenargen etwa, der direkt im Ort liegt, gibt es derzeit fast immer noch Plätze. Hafenmeister Jürgen Haberer begrüßt jeden Neuankömmling freudig, fragt aber auch nach dem Tiefgang des Bootes und gibt Tipps für die beste Einfahrtsrinne.

Bild 1: Warum bleiben diesen Sommer viele Gastliegeplätze in Häfen leer?
Bild: Hans-Robert Nitsche

Manche Wassersportler denken momentan, dass viele Häfen aufgrund des niedrigen Wasserstands nicht angelaufen werden können, doch das stimmt nicht immer. Deshalb ist es am besten, kurz vor dem Einlaufen in den gewünschten Hafen einfach beim zuständigen Hafenmeister nachzufragen. Denn auch, wenn der Wasserstand im Bodensee derzeit niedrig ist, können die Häfen von den meisten Segel- und Motorbooten ohne Probleme angelaufen werden.

Auch im Yacht-Club Meersburg, der ausschließlich von Segelbooten angesteuert werden darf, ist derzeit noch Luft. Hafenmeister Jaques Oberle lotst die Bootsführer auf die Liegeplätze und trotzdem bleiben in der Hauptsaison etliche Plätze frei. Das liegt auch daran, dass viele Bootseigner in diesem Jahr aufgrund des niedrigen Wasserstandes ihre Schiffe schon frühzeitig ausgewassert haben. Im Konstanzer DSMC (Deutsch-Schweizerische Motorboot-Club) erklärt Hafenmeister Bruno Leitmann auf die Frage, ob es noch einen freien Gästeliegeplatz gibt: „Ich habe ungefähr 20 Stück anzubieten.“

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vorher anrufen

Jörg Herfurth, Hafenmeister im Württembergischen Yacht-Club Friedrichshafen, erklärt: „Bei uns liegt es schon am Pegel des Bodensees, dass einige Schiffsführer den Hafen nicht mehr anlaufen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte vorher bei uns anrufen.“ Herfurth weiß von einigen Liegeplatzinhabern, die ihre Boote schon ausgewassert haben, da der Pegel immer weiter sank.

Das könnte Sie auch interessieren

„Einige Dauerlieger, die in den Urlaub gefahren sind, haben ihre Boots vorher ausgewassert, um dann nicht festzusitzen, wenn sie wiederkommen“, so Herfurth weiter. Der Hafenmeister freut sich aber auch, dass die Saison bislang gut lief und die meisten Plätze – auch für Gäste – gefragt waren. Bleibt zu hoffen, dass jetzt noch einige Spätsommer- und Herbstsegeltage mit ausreichend Wind und Wasser kommen.