Gewitter und Sturm haben in der Nacht zum Freitag in Teilen der Bodenseeregion für Schäden gesorgt. Insbesondere im östlichen Bodenseekreis sowie im benachbarten Kreis Lindau gab es etliche Feuerwehr-Einsätze.
Schon vor Mitternacht waren mehr als 30 Einsätze, teilte der Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis am Freitagnachmittag mit. „Diese Zahl vergrößerte sich im Laufe der Nacht auf eine uns derzeit unbekannte Anzahl, da die Feuerwehren viele Einsätze auch ohne Alarmierung selbstständig disponierten.“ Der Schwerpunkt der Einsätze habe in Friedrichshafen, Langenargen und Eriskirch, Tettnang und Neukirch gelegen.

Etliche blockierte Verkehrswege mussten von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen befreit werden. Verletzt wurde nach bisherigen Wissenstand im Bodenseekreis niemand. Aufgrund der anhaltenden Gefahr durch Gewitter und Starkregen sei in den kommenden Tagen mit weiteren Unwettereinsätzen zu rechnen.

Friedrichshafen: Letzter Einsatz am Freitagmorgen
Die Feuerwehr Friedrichshafen wurde zwischen 21.14 Uhr und 7.17 Uhr zu elf Unwetter-Einsätzen gerufen, teilte die Stadtverwaltung mit. In sechs Fällen ging es demnach um umgestürzte Bäume und bei vier Einsätzen um Wasser in Gebäuden. Zudem wurde in Friedrichshafen das Zeltlager Seemoos vorsorglich geräumt.
Langenargen: Vollalarm ab etwa 21.15 Uhr
Die Feuerwehr Langenargen war bis 3 Uhr an 13 Einsatzstellen beschäftigt, teilt Pressesprecher Dominic Härle mit. „Es wurde Vollalarm ausgelöst, alle Fahrzeuge befanden sich im Einsatz.“ Auch hier fielen demnach mehrere Bäume um – meist auf Straßen, aber auch eine Doppelhaushälfte und ein Auto wurden hier getroffen.

Im Bereich des Schwediwaldes seien die Schäden so massiv gewesen, dass die Bergungsarbeiten mehrere Stunden andauerten. Bewohner sowie Hotel- und Restaurantgäste seien aufgrund der blockierten Straße zeitweise eingeschlossen gewesen. Mithilfe eines privaten Forstunternehmens wurde hier laut Kreisfeuerwehrverband ein provisorischer Zugang geschaffen.

Lindau: Sechs Menschen auf Campingplatz verletzt
Weiter östlich, im benachbarten Kreis Lindau, war mit rund 100 Einsätzen insbesondere das Lindauer Stadtgebiet und dort insbesondere der Campingplatz in Zech betroffen. Gegen 21.26 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle in Kempten ein Notruf ein, dass auf dem Campingplatz eine Person aufgrund eines umgestürzten Baumes eingeklemmt sei, berichtet das Lindauer Landratsamt. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst stellten fest, dass fünf weitere Personen verletzt und etliche Autos und Campingfahrzeuge durch Bäume und Äste beschädigt waren.

Aufgrund der akuten Gefahrenlage sei der Campingplatz, auf dem zu diesem Zeitpunkt 864 Urlauber gemeldet waren, sofort evakuiert worden, teilt das Landratsamt weiter mit. Die Betroffenen kamen in der Inselhalle unter. Während alle verfügbaren Kräfte von Feuerwehr und THW Lindau im Stadtgebiet im Einsatz waren, wurde das THW Lindenberg für den Aufbau von Feldbetten alarmiert. 450 Betten hatte das Lindauer Landratsamt im eigenen Bestand, 150 Betten kamen vom Bayerischen Rote Kreuz und weitere 108 Betten wurden aus dem Bodenseekreis angeliefert. Weitere Unterstützung gab es unter anderem bei der Versorgung mit Decken und Verpflegung.

„Es geht eine Schneise der Verwüstung mittig durch den Campingplatz“, wird Michael Jeschke, Leiter der Polizeiinspektion Lindau in dem Pressetext zitiert. Von den insgesamt 268 Parzellen seien 44 so stark betroffen, dass diese aktuell nach wie vor nicht zugänglich seien. Die anderen Gäste könnten nach und nach zurückkehren. „Wir bitten anreisende Gäste, sich heute nicht auf den Weg zum Campingplatz zu machen“, so Carsten Holz, Geschäftsführer der Lindau Tourismus und Kongress GmbH (LTK), die den Campingplatz betreibt. „Wir werden sie zum weiteren Vorgehen persönlich kontaktieren.“ Der Campingplatz-Betreiber geht derzeit davon aus, dass der Betrieb ab Montag wieder normal laufen werde.
Wasserburg: Zwei Boote kentern
Die Feuerwehr Wasserburg sowie der diensthabende Einsatzleiter der Kreiswasserwacht Lindau wurden kurz vor 22.30 Uhr alarmiert, weil im Hafen Wasserburg ein Segelboot gekentert war. Während Wasserwacht und Feuerwehr das Boot wieder aufrichteten, wurde außerdem ein havariertes Boot vor dem Freibad Aquamarin gemeldet, ist einem Pressebericht der Wasserwacht außerdem zu entnehmen.

Verletzt wurde in beiden Fällen niemand. Das Sturmereignis habe auf dem bayerischen Teil des Bodensees glücklicherweise nur Sachschäden hinterlassen.