„Es bricht uns das Volleyballer-Herz“, umschreibt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt seine Gefühlslage kurz vor Beginn des Champions-League-Turniers in Friedrichshafen. „Wir haben uns heute entschließen müssen, die Mannschaft von der Teilnahme zurückzuziehen“, sagte er am Montag.
Der Grund dafür ist das Coronavirus. Der komplette Trainerstab sowie drei Spieler wurden positiv auf SARS COVID2 getestet und befinden sich seit Bekanntwerden der Ergebnisse in Quarantäne. „Diese Entscheidung haben wir in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt gefällt“, so Späth-Westerholt.
„Die Gesundheit unserer Angestellten und der Bevölkerung sind wichtiger als die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Wenn wir an die ganzen Toten aufgrund des Virus denken, ist es gar nicht denkbar, irgendetwas zu riskieren.“
Aufgefallen war der erste positive Fall nach einer der routinemäßigen Kontrollen. Nachdem sich der erste Verdachtsfall von Donnerstag bestätigt hatte, kamen fünf weitere positive Tests dazu. Deshalb war die Absage unumgänglich.
Einmalig: Turnier-Ausrichter spielt nicht mit
„Wir können nicht gänzlich ausschließen, dass es doch eine weitere Infektion gibt“, begründet Späth-Westerholt die Entscheidung. „Aus Respekt vor unseren eigenen Mitarbeitern, der Gastmannschaften und der Offiziellen der CEV war das Gesundheitsrisiko am Ende zu groß.“
Damit tritt der Fall ein, der vermutlich in der Geschichte der CEV bislang einmalig sein sollte. Die ausrichtende Mannschaft eines Champions-League-Turniers wird selbst nicht teilnehmen.
Die Spiele des VfB werden mit 0:3 gewertet. Damit ist Friedrichshafen aus der Königsklasse ausgeschieden und konzentriert sich voll und ganz auf die Bundesliga, die der Club mit großem Vorsprung anführt.
„In ein paar Tagen werden wir sicher sein, dass keiner der Spieler ansteckend ist und die Trainer kommen aus der Quarantäne“, so Späth-Westerholt. „Erst dann starten wir auch wieder mit dem Training.“