Ein 35-jähriger Mann wird verdächtigt, eine 55-jährige Frau aus dem Bodenseekreis um eine Summe im fünfstelligen Euro-Bereich betrogen zu haben. Die Frau wurde dabei Opfer eines sogenannten Schockanrufes, einer Masche, vor der die Polizei schon seit längerer Zeit immer wieder warnt.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Ravensburg in einem gemeinsamen Pressetext informieren, hatten Betrüger die Frau telefonisch kontaktiert und behauptet, ein naher Angehöriger habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Nun sei eine Kaution fällig, um den Angehörigen vor einer sofortigen Inhaftierung zu bewahren.

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Das Opfer schenkte den Angaben aufgrund der geschickten Gesprächsführung der Betrüger Glauben und übergab nach dem Telefonat den geforderten Geldbetrag an einen angeblichen Kurier, heißt es weiter. Der Kurier fuhr in der Folge in einem Lieferwagen in Richtung Lindau davon. Der Schwiegersohn der 55-Jährigen, der die Geldübergabe beobachtet hatte, informierte die Polizei und nahm mit dem Sohn des Opfers die Verfolgung des Lieferwagens auf. Bei Kressbronn gelang es den Männern den Ermittlungsbehörden zufolge, den Tatverdächtigen zu stoppen und zur Rückgabe des Geldes aufzufordern. Der Mann ergriff jedoch mit seinem Fahrzeug die Flucht.

Tatverdächtiger wirft Beute unterwegs weg

Mehrere alarmierte Polizeistreifen fahndeten in der Folge nach dem Lieferwagen. Eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Lindau konnte ihn schließlich auf der A 96 anhalten und den 35-jährigen Insassen festnehmen. Das Geld, das der Tatverdächtige unterwegs weggeworfen hatte, konnte durch eine Streife des Polizeireviers Friedrichshafen sichergestellt werden.

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Der Mann wurde am 20. Dezember der zuständigen Haftrichterin vorgeführt. Diese erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg Haftbefehl wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs, woraufhin der 35-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt verbracht wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Friedrichshafen zu den Hintermännern dauern derzeit an.