Der Wintereinbruch führt im Bodenseekreis weiterhin zu massiven Verkehrsbehinderungen. Laut der Polizei bleiben insbesondere Lastwagen in den Schneemassen stecken – wie etwa auf der Bundesstraße 31 zwischen Meersburg und Hagnau. Die Freiwillige Feuerwehr Meersburg spricht am frühen Freitagmorgen auf ihrer Facebook-Seite von zirka 20 Fahrzeugen.

Auch die Polizei ist gegen kurz nach 8 Uhr vor Ort, fährt langsam an den stehenden Lastwagen vorbei und macht per Lautsprecher die Durchsage, dass der Lastwagen, der in Fahrtrichtung Meersburg feststeckt, in Kürze von einem Abschleppdienst von der Fahrbahn entfernt wird und die Fahrt weitergehen kann „Sollte jemand dringend heiße Getränke, Medikamente benötigen oder sich in einer Notlage befinden – dann bitte bemerkbar machen“, heißt es von den Beamten.

„Was hat der Polizist gesagt“, ruft ein Lastwagenfahrer in gebrochenem Deutsch aus seiner Fahrerkabine über die Fahrbahn. Er habe nicht alles verstanden. Schon seit gestern gehe es auf den Straßen wetterbedingt nur sehr langsam voran. Er sei in Österreich gestartet, jetzt herrsche hier Stillstand.

Auch ein paar Fahrzeuge weiter öffnet ein Fahrer das Fenster und sagt, dass es seit durch die Schneemengen auf den Straßen nur noch schleppend vorangeht. „Gestern kam ich noch bis Friedrichshafen und habe dann dort übernachtet. Jetzt wollte ich weiter, aber hier geht erst einmal nichts mehr.“ Er müsse heute noch bis Freiburg.

Viele Autos und Transporter nutzen als Ausweichstrecke derweil den Gemeindeverbindungsweg zwischen Meersburg und Hagnau, auch dort stauen sich die Fahrzeuge immer wieder. Einige wenden auf der Bundesstraße und fahren wieder in Richtung Meersburg zurück.

Kreisfeuerwehrpressesprecher Martin Scheerer erklärt am Freitagvormittag auf Nachfrage: „Wir sind jetzt seit gestern Vormittag kreisweit bei über 70 Alarmierungen.“ Die tatsächliche Zahl kann aber deutlich höher liegen, da die Einsatzkräfte im Zuge eines Einsatzes auch noch zu einem Nachfolgeeinsatz gerufen werden können.

Die Art der Feuerwehreinsätze bewegt sich dabei zwischen Ast, der wegen der Schneebelastung auf die Fahrbahn zu stürzen droht, bis hin zu steckengebliebenem Lastwagen, wie Scheerer berichtet. In der Nachbetrachtung zu dem Großeinsatz, der nach wie vor läuft, wird die Feuerwehr ihre genauen Einsatzzahlen zusammentragen. Hinzu kommen die Einsatzkräfte von Polizei, DRK und THW. Letzteres ist wie die Feuerwehr damit beschäftigt, Lastwagen zu befreien.
Nach Angaben der Polizei wurde sich bereits in der Nacht unter anderem um die Lastwagenfahrer gekümmert, die mit ihren Fahrzeugen über Stunden in den Schneemassen feststeckten. Auch am späten Freitagvormittag stehen auf der Ortsdurchfahrt von Hagnau immer noch Lastwagen und ein Wohnwagen.